Meistertipp der Trainer: Bayern - wer sonst?
Düsseldorf (dpa) - Praktisch ist nichts entschieden, theoretisch ist für die große Mehrheit der 18 Bundesliga-Trainer aber alles klar: Der FC Bayern München wird deutscher Fußball-Meister!
13 der Chefcoaches tippen bei einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa vor der Rückrunde auf den Rekordsieger. Titelverteidiger Borussia Dortmund ist nur für Dieter Hecking (Nürnberg), Michael Skibbe (Hertha) und Thomas Tuchel (Mainz) Meisterschaftsfavorit. Völlig offen ist der Zweikampf zwischen Bayern und BVB für Kaiserslauterns Marco Kurz. Jeder Voraussage enthielt sich Mönchengladbachs Coach Lucien Favre.
Bayern-Cheftrainer Jupp Heynckes setzt natürlich selbstbewusst auf den Gewinn des 23. Meistertitels, sieht aber im mit nur drei Punkten Rückstand auf Platz zwei liegenden BVB einen harten Widersacher. „Der größte Rivale ist Borussia Dortmund, aber man darf auch Schalke und Gladbach nicht unterschätzen“, meinte Heynckes vor dem mit Spannung erwarteten Auftaktspiel am Freitag bei Borussia Mönchengladbach. Bei einer Niederlage am Niederrhein könnte Spitzenreiter Bayern den Drei-Punkte-Vorsprung schon einbüßen.
„München ist mein Titelfavorit, weil die Bayern den besten Kader haben“, meinte Schalkes Trainer Huub Stevens. Die „Königsblauen“ liegen zwar auf Rang drei, für den Niederländer jedoch nicht auf Titelkurs: „Wir selbst sind noch nicht so weit, weil uns die Stabilität fehlt.“ Keinen Zweifel hegt Hannovers Mirko Slomka, dass Franck Ribéry, Arjen Robben und Co. das Rennen am Ende machen: „Meister werden ziemlich eindeutig die Bayern.“ Allerdings hofft Slomka, dass die Heynckes-Truppe ab und an auch mal strauchelt. „Spannung und Brisanz tun der Liga gut.
Für Kaiserslauterns Trainer Marco Kurz ist das Duell zwischen Bayern und BVB ohnehin völlig offen: „Die sind beide auf Augenhöhe, da will ich mich nicht festlegen.“ Dagegen erwarte Nürnbergs Coach Dieter Hecking, dass der BVB am 5. Mai als Erster ins Ziel kommt. „Ich tippe auf Dortmund. Die Bayern werden die Dreifach-Belastung irgendwann spüren. Außerdem glaube ich, dass sie der große Traum vom Champions-League-Finale im eigenen Stadion ein paar Prozent Konzentration in den anderen Wettbewerben kosten könnte.“
Bruno Labbadia, Trainer des VfB Stuttgart und Ex-Bayer, hält zwar auch die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Bayer-Coups für groß, schließt sich aber den Bedenken von Kollege Hecking an: „Es sei denn, die Münchner konzentrieren sich zu sehr auf die Champions League.“
Für Thomas Tuchel ist die Meisterfrage dagegen eine der Geradlinigkeit. „Bayern oder Dortmund. Ich habe mich aber vor der Saison auf Dortmund festgelegt“, sagte der Mainzer Trainer. „Es gibt keinen Grund, meine Meinung zu ändern.“