Freiburger Baumann: 1:1 gegen Bayern wie ein Sieg
Freiburg (dpa) - Der La Ola auf dem Platz folgte das Kompliment von Startrainer Pep Guardiola. „Oliver Baumann hat außergewöhnlich gut gehalten“, lobte der Coach des FC Bayern München den bärenstarken Torwart des SC Freiburg.
Mit zahlreichen Paraden hatte der ehemalige U-21-Nationalspieler sein Team vor dem 0:2 bewahrt - und so den Weg zum verdienten 1:1 (0:1) gegen den Triple-Sieger bereitet. „Nach dem Abpfiff hat es sich angefühlt wie ein Sieg“, sagte Baumann. „Der Trainer hat gesagt, wir müssen uns in das Spiel reinkämpfen, anders werden wir keinen Erfolg haben. Da hat er Recht.“
Entsprechend stolz war Christian Streich nach dem Punktgewinn. „Unsere Spieler mussten heute eine sehr hohe Frustrationstoleranz haben, das war schwierig, aber in den letzten zehn Minuten haben wir den Lohn für die gute Arbeit in den 80 Minuten davor bekommen“, sagte der SC-Coach. „Das ist ein Zerstörungsspiel, das da stattfindet.“
Nach vier Spieltagen hat Europa-League-Teilnehmer Freiburg zwar nur zwei Punkte und erstmals in der Geschichte der Fußball-Bundesliga noch keinen Sieg auf dem Konto, aber die Stimmung nach dem Schlusspfiff war gut. „Gegen Bayern München ist es noch mal was anderes, einen Punkt zu holen“, sagte Innenverteidiger Matthias Ginter und lobte: „Es ist eine stetige Entwicklung zu sehen bei uns in den ersten vier Spielen.“
In die zweieinhalb Wochen lange Länderspielpause geht der SC Freiburg daher voller Optimismus. Trotz des Umbruchs im Team und dem Verlust von Leistungsträgern wie Max Kruse, Cédric Makiadi oder Jan Rosenthal scheint die Mannschaft auf einem guten Weg. „Dieses Erlebnis ist für die Jungs wichtig und für mich auch“, sagte Streich. „Aber wir haben nur einen Punkt und wir brauchen noch unendlich viele Punkte, um nicht abzusteigen. Es ist in der Bundesliga wahnsinnig schwierig zu gewinnen.“
Beim Auswärtsspiel gegen den FC Augsburg am 14. September soll es möglichst soweit sein. Bis dahin ist auch Mike Hanke wieder voll einsatzfähig. Gegen den Rekordmeister reichte es nach seinen Knieproblemen nur zu einem Kurzeinsatz für den Neuzugang, aber seine Einwechslung nach 75 Minuten war ein Signal. Nach dem 0:1 durch Xherdan Shaqiri (33. Minute) war der Pfostenschuss durch Debütant Charles-Elie Laprévotte lange die einzige Chance des SC geblieben. Weil die Paraden von Baumann den Sportclub aber im Spiel gehalten hatten, konnte Freiburg noch eine Schlussoffensive starten.
Mit Erfolg: Eine Flanke von Sebastian Freis verwertete der eingewechselte Nicolas Höfler zum 1:1 (86.). „Von so einer Situation wie dem Tor habe ich schon mal geträumt. Und jetzt ist es wahr geworden“, sagte der 23-Jährige nach seinem ersten Bundesliga-Tor. Neben dem Selbstvertrauen durch eine couragierte und taktisch disziplinierte Leistung brachte das Remis dem SC auch die Anerkennung von Guardiola. Die aber wollte Streich nicht überbewerten: „Der kann schon ein Unentschieden verkraften, da bleibt der höflich.“