Frings-Urlaub in Bremen: Werder ist mein Verein

Bremen (dpa) - Torsten Frings ist zurück in Bremen. Seine alte Liebe hat der Ex-Nationalspieler auch nach dem Wechsel zum FC Toronto nicht vergessen.

Weil der Club die Playoffs in der nordamerikanischen Major League Soccer (MLS) verpasst hat, schaute Frings im Urlaub bei seinem früheren Verein Werder Bremen vorbei. „Ich habe mich gefreut, die Jungs wiederzusehen. Ich habe den Club und die Stadt vermisst. Werder ist mein Verein, auch wenn ich jetzt für Toronto spiele“, erklärte der 34-Jährige.

Der Mittelfeldspieler will versuchen, sich bis zum Jahresende an der Weser fit zu halten. Erst im Januar 2012 beginnt die Vorbereitung mit dem FC Toronto auf die neue Spielzeit und dem Viertelfinale der kontinentalen Champions League. Eine Rückkehr auf das Werder-Trainingsgelände scheint möglich zu sein. „Es würde sich ja anbieten, bei Werder zu trainieren. Ich habe hier so lange gespielt. Allerdings muss ich noch mit Trainer Thomas Schaaf sprechen“, berichtete der langjährige Werder-Kapitän.

Noch unklar ist, ob der Rechtsfuß nach seiner aktiven Karriere an die Weser zurückkehrt. „Ich habe keinen Anschlussvertrag, obwohl er mir angeboten wurde. Ich denke, dass es die Möglichkeit immer noch gibt, wenn mein Vertrag in Toronto ausläuft. Aber der läuft ja noch zwei Jahre“, erläuterte Frings seine Pläne.

Bis dahin geht das große Abenteuer Amerika weiter. Seit einem halben Jahr lebt Frings in der größten Stadt Kanadas. Für den FC Toronto lief er in 13 Partien auf. Trotz 14 Jahren Profi-Fußball erlebt der Spieler mit der Rückennummer 22 einige neue Sachen: „Das Schwierigste sind die Auswärtsspiele. Da fliegen wir zum Beispiel sechs Stunden nach Los Angeles. Aber ich bin froh, dass es so gekommen ist. Ich habe alles richtig gemacht.“

Positiv sei vor allem, dass er sich völlig unbeschwert in der Öffentlichkeit bewegen kann. „Eishockey-Spieler sind die Idole in Kanada. Fußballer haben ein ruhiges Leben. Das genieße ich“, sagte Frings. Er wohnt nur zwei Minuten vom Baseball-Stadion der Toronto Blue Jays entfernt und ist bereits mit dem Baseball-Fieber infiziert. „Ich bin ein richtiger Baseball-Fan geworden“, erklärte der Defensivspezialist.

Seinen ehemaligen Team-Kameraden aus der Hansestadt traut Frings noch einiges zu. „Alles ist möglich. Sie sind oben dabei, auch wenn sie ein paar Spiele nicht gepunktet haben. Aber sie spielen deutlich besser als im Vorjahr“, urteilte er über seinen Lieblings-Club. In Toronto spricht er mit seinen neuen Kollegen Englisch. „Interviews gebe ich aber nicht in englischer Sprache. Ich will mich ja nicht wie Lothar Matthäus blamieren“, frotzelte der zweifache Familienvater.