Frühstarter: Aufsteiger beginnen Mission Klassenerhalt

Berlin (dpa) - Fünf Wochen Pause müssen reichen. So denken jedenfalls die vier Fußball-Bundesligisten Hertha BSC, Eintracht Braunschweig, der FC Augsburg und der „Club“ aus Nürnberg.

Das Quartett startet 36 Tage nach dem Ende der abgelaufenen Saison am Sonntag vor allen anderen Teams in die Vorbereitung auf die neue Spielzeit. Die Aufsteiger aus Berlin und Braunschweig wollen möglichst wenig Zeit für ihre Mission Klassenerhalt verlieren.

„Ich denke, die Liga kann sich auf uns freuen“, sagte Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht. Sein Kollege Jos Luhukay hält den Hertha-Kader für nicht schlechter als den von sieben, acht anderen Mannschaften. Der Niederländer warnte aber auch: „Wir dürfen keine Angst davor haben, dass etwas schiefgehen könnte.“ Der Aufgalopp in Braunschweig, Berlin, Nürnberg und Augsburg ist im deutschlandweiten Vergleich jedoch nur ein Vorgeplänkel auf den kommenden Mittwoch: Dann bittet der neue Bayern-Trainer Pep Guardiola die Mannschaft des Triple-Gewinners zum ersten Training.

Um ein Chaos wegen des erwarteten Zuschauerandrangs am Münchner Trainingszentrum an der Säbener Straße zu verhindern, lässt der neue Bundesliga-Starcoach seine Profis in der Allianz-Arena auflaufen. Für den sehnlichst erwarteten ersten Auftritt von Guardiola und den Champions-League-Helden müssen die Fans Eintritt bezahlen. Der Erlös soll Flutopfern aus Bayern zugutekommen.

Die Frühstarter aus Braunschweig müssen beim ersten Training vor 10 000 Zuschauern und auch zum Saisonstart am zweiten August-Wochenende noch auf ihren Top-Torjäger Domi Kumbela (Sehnenabriss) verzichten. Deshalb sondiert die Eintracht den Markt nach einem weiteren Stürmer. Am Sonntag dabei sind aber die drei Neuzugänge Jan Hochscheidt (Erzgebirge Aue), Marco Caligiuri (1. FSV Mainz 05) und Torsten Oehrl (FC Augsburg). Im Gegensatz zu einigen Kritikern hält Lieberknecht sehr viel von seinem neuen Personal. „Caligiuri ist für uns ein absoluter Kracher“, sagte er im „Kicker“.

Herthas Trainer Luhukay begrüßt seine Spieler bereits um 10.30 Uhr auf dem Schenckendorffplatz. Mit den Neuzugängen Sebastian Langkamp (Augsburg), Johannes van den Bergh (Düsseldorf), Alexander Baumjohann (Kaiserslautern) und Hajime Hosogai (Leverkusen) sieht der Niederländer sein Team gut aufgestellt. Hosogai, der mit Japan am Confed-Cup in Brasilien teilnimmt, wird beim Trainingsstart jedoch fehlen.

Mit einem reduzierten Kader müssen sich auch die Fans des 1. FC Nürnberg begnügen. Hiroshi Kiyotake weilt wie Hosogai mit Japan noch beim Confederations Cup. Per Nilsson, Robert Mak und Tomas Pekhart haben zur Regeneration noch ein paar Tage Sonderurlaub. Dafür werden vier neue Gesichter erwartet. Defensivallrounder Martin Angha (FC Arsenal), die beiden Ex-Dortmunder Daniel Ginczek und Nick Weber sowie die polnische Sturmhoffnung Mariusz Stepinski werden Fans und Medien am Sonntag um 15.30 Uhr offiziell vorgestellt.

Der FCA startet voraussichtlich lediglich mit zwei Neuzugängen in die Serie: Marwin Hitz (Wolfsburg) und Mathias Fetsch (Offenbach). Weitere Transfers seien für die Schwaben als kleinem Bundesligaclub immer noch schwierig, sagte Trainer Markus Weinzierl. „Dass wir uns verstärken müssen, darüber sind sich alle im Verein einig“, urteilte er in der „Augsburger Allgemeinen“.