Glücklicher Guardiola hat Wunschliste im Kopf
München (dpa) - Pep Guardiola ließ sich nicht locken. Die Wunschliste des Trainers für den neuen Angriff „auf alle Titel“, den der Spanier mit dem FC Bayern in der kommenden Saison plant, soll natürlich geheimbleiben.
„Der Verein weiß meine Meinung“, sagte Guardiola zu neuen Millionen-Investitionen in den Kader des deutschen Fußball-Meisters, dessen Ist-Zustand der Katalane als „sehr gut“ bezeichnete. „Wenn wir alle zusammen sind“, wie Guardiola nach dem großen Verletzungspech in seinem zweiten Bayern-Jahr hinzufügte.
Auch beim Thema vorzeitige Vertragsverlängerung im Sommer hielt sich Guardiola vor den abschließenden zwei Saisonspielen in Freiburg und gegen Mainz bedeckt. Ein klares Ja oder Nein wird es von ihm so schnell kaum geben. „Ich habe ein Jahr mehr Vertrag hier. Und ein Jahr im Fußball ist eine lange Zeit“, sagte der Katalane. Immerhin fügte er noch hinzu: „Meine Familie ist glücklich hier in München.“
Nach den zwei verpassten Endspielen in Berlin - DFB-Pokal und Champions League - freuen sich Guardiola und seine Spieler aber erst einmal auf den Urlaub, der nach der Meisterfeier am Pfingstsonntag auf dem Münchner Marienplatz beginnen und fünf Wochen dauern soll. Der Trainingsstart für die Saison 2015/16 ist am 1. Juli vorgesehen.
Einfach ausklingen lassen aber will der 25-malige Meister die aktuelle Spielzeit nicht. Zumal sich die Bayern am Samstag beim SC Freiburg keine Wettbewerbsverzerrung im Abstiegskampf nachsagen lassen wollen. „Wir sind immer seriös. Wir wollen gewinnen, wir wollen so gut wie möglich spielen“, kündigte Guardiola an.
Zehn von elf Partien gegen die sechs Abstiegskandidaten haben die Münchner in dieser Saison gewonnen. Nur der Hamburger SV konnte beim 0:0 am 4. Spieltag im eigenen Stadion einen Punkt erkämpfen.
Beim Tabellen-15. in Freiburg könnte Guardiola ein Torwartproblem haben. Manuel Neuer ist angeschlagen, Pepe Reina nach seiner Roten Karte gegen Augsburg gesperrt. Neuer klagte nach dem 3:2-Sieg gegen den FC Barcelona über Probleme am Sprunggelenk. Sollte Neuer pausieren müssen, könnte der 20-jährige Ivan Lucic aus der zweiten Mannschaft sein Bundesliga-Debüt feiern. Profi-Torhüter Tom Starke ist nach Bänderriss allerdings auch im Training zurück.
„Klar fällt der Druck ab“, bekannte Sebastian Rode vor der letzten Dienstreise der Saison. „Aber wir sind in der Pflicht. Die anderen Mannschaften, die hinten drin stehen, setzen auf uns.“ Dazu sind noch Bundesliga-Bestmarken drin: Die Bayern könnten noch zum 22. Mal zu Null spielen (Rekord 21). Dazu winkt bei derzeit 16 Gegentreffern die Verbesserung des Rekordes von 18 Toren aus dem Triple-Jahr 2013. Dante wird dabei nicht mithelfen können, der brasilianische Verteidiger ist gesperrt (5. Gelbe Karte).
Auch Robert Lewandowski hat noch ein persönliches Ziel. Der Pole könnte erneut Torschützenkönig werden. Mit 16 Treffern liegt der Titelverteidiger drei Tore hinter dem Frankfurter Alexander Meier, für den die Saison aus Verletzungsgründen schon beendet ist.