Gomez fällt aus, Butt hört auf: Sorgen beim FC Bayern

München (dpa) - Noch fast zwei Wochen hat Bayern München Zeit, um auf die gewohnte Betriebstemperatur zu kommen. Dann starten die Fußballer im DFB-Pokal in die neue Saison.

Schon jetzt ist beim deutschen Rekordmeister einiges geboten: Mario Gomez reiht sich ein in die üppige Verletztenliste, im Training wird gerangelt und Jugendchef Jörg Butt hat bereits nach 37 Tagen keine Lust mehr auf seinen Job.

Natürlich bereiten die zahlreichen verletzten Profis in München die größten Sorgen. Torjäger Gomez wurde am Dienstag operiert, fehlt aber wohl mindestens bis zum dritten Bundesliga-Spieltag. „Mario wird voraussichtlich drei Wochen mit dem Training aussetzen müssen, danach kann er wieder ins Aufbautraining einsteigen“, teilte Vereinsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt mit.

„Jetzt werde ich ein wenig Geduld brauchen, danach aber alles dafür tun, dass ich möglichst schnell wieder einsatzfähig bin“, sagte Gomez nach der Operation an seinem Knöchel. Bei dem Eingriff wurden dem 27-Jährigen freie Gelenkkörper im linken Sprunggelenk entfernt, nun sei er froh, „dass die Schmerzen weg sind“.

Gomez hatte wegen der Sprunggelenksprobleme am vergangenen Samstag im Test gegen Werder Bremen beim Kurzturnier „Liga total Cup“ in Hamburg vorzeitig ausgewechselt werden müssen.

Auch Claudio Pizarro ist noch immer nicht fit, den Neuzugang aus Bremen plagen seit Wochen Hüftprobleme. Die Nominierung des einzigen Mittelstürmers für das Supercup-Duell mit Meister Borussia Dortmund am Sonntag (20.00 Uhr) in München geschieht somit von alleine: Mario Mandzukic muss es richten. Der 26-jährige Kroate, der Ende Juni für rund 13 Millionen Euro vom VfL Wolfsburg an die Isar wechselte, ist derzeit der letzte Trumpf im Bayern-Angriff.

Mandzukic will seine Chance nutzen. „Ich bin bereit, mein Bestes zu zeigen, wenn ich spielen sollte“, sagt der dreifache EM-Torschütze. Zum Start in die Titeljagd-Saison im DFB-Pokal gegen Jahn Regensburg (20. August) und in der Bundesliga bei Aufsteiger Greuther Fürth (25. August) kann er seine Torgefährlichkeit unter Beweis stellen.

Dass die Münchner heiß auf die neue Spielzeit sind, bewiesen am Dienstagvormittag Verteidiger Holger Badstuber und Jung-Profi Emre Can. Bei der Trainingseinheit gerieten die beiden nach harter Grätsche von Badstuber aneinander, die Rangelei musste von Kapitän Philipp Lahm und Franck Ribéry geschlichtet werden. Coach Jupp Heynckes verlor dadurch nicht seine Ruhe.

Auch die Verletzungssorgen - Bastian Schweinsteiger ist ebenfalls angeschlagen, in der Defensive fallen David Alaba, Rafinha und Diego Contento - nimmt der 67-Jährige eher gelassen auf. Gomez' Verletzung sei zwar ein „harter Rückschlag“, es sei aber „gut, dass wir im Kader gut bestückt sind“, findet Heynckes. „Es zeigt sich immer wieder, dass man mit Verletzungen oder anderen Dingen rechnen muss.“

Völlig überraschend kommt hingegen der Abschied von Jörg Butt. Nur 37 Tage nach seinem Wechsel vom Profikader in die Nachwuchsabteilung bat der 38 Jahre alte ehemalige Torwart um Freistellung. „Ich habe dieses Tätigkeitsfeld, für das ich nun seit einigen Wochen verantwortlich bin, falsch eingeschätzt“, ließ Butt am Dienstag mitteilen. „Ich bin mit großer Begeisterung an meine neue Tätigkeit herangetreten, musste allerdings feststellen, dass mir diese Aufgabe nicht die gewünschte Zufriedenheit und Passion bringt.“