Hannover feiert Diouf: „Trifft ja eigentlich immer“
Hannover (dpa) - Mitspieler, Trainer, Manager, Präsident, die Fans - sie alle wussten nach dem erlösenden 2:0-Arbeitssieggegen den FC Augsburg, bei wem sie sich zu bedanken hatten. Mame Diouf ist Gold wert für Hannover 96.
Mit seinem wichtigen 1:0 (26. Minute) und der Vorarbeit zu Lars Stindls 2:0 (85.) schraubte der Senegalese seine beeindruckende Quote weiter nach oben. 20 Scorerpunkte in nur 24 Pflichtspielen stehen seit seiner Verpflichtung Anfang des Jahres zu Buche. Allein 15 Tore bedeuten eine Quote von 0,625 pro Spiel.
„Er will immer Tore schießen, das zeichnet ihn aus“, lobte Clubchef Martin Kind. „Er ist immer gefährlich, ein Super-Typ und ein toller Spieler.“ Auch von seinen Teamkameraden wurde der 24-Jährige gefeiert. „Der Mame ist super drauf. Er macht immer irgendwie sein Tor“, meinte Konstantin Rausch. Der erst im Januar für 1,8 Millionen Euro von Manchester United verpflichtete Senegalese erfreut sich wohl auch wegen seiner Bescheidenheit großer Beliebtheit. Diouf ist kein Sprücheklopfer und kein Egomane. „Die ganze Mannschaft hat gut gespielt“, befand Diouf artig, aber nicht ganz wahrheitsgemäß.
Es war ein insgesamt mieser Kick mit einem verdienten, aber spielerisch schwächelnden Gewinner, für den Diouf den Unterschied machte. Das wusste auch 96-Coach Mirko Slomka. „Er hat nicht nur heute getroffen, er trifft ja eigentlich immer“, sagte Slomka freudestrahlend über den Mann, der alle seine bisherigen neun Bundesliga-Tore daheim erzielte. In der ohnehin starken 96-Offensive mit Didier Ya Konan, Mohammed Abdellaoue, Jan Schlaudraff und Artur Sobiech ist Diouf der konstanteste. „Wir haben Top-Stürmer. Aber am besten sind natürlich die, die auch immer treffen“, bekannte Slomka.
Auch Sportdirektor Jörg Schmadtke genoss die Diouf-Show. Der Marktwert des einstigen ManUnited-Stars hat sich bereits fast verdreifacht. „Er scheut sich nicht, auch mal schmutzige Wege zu gehen“, bescheinigte Schmadtke seinem erneuten Transfer-Glücksgriff.
Augsburgs Coach Markus Weinzierl, der 90 Minuten lang die unzureichenden Offensivbemühungen seiner Elf mit ansehen musste, war machtlos. „Die brauchen viel weniger Chancen als wir. Das ist der entscheidende Unterschied“, erkannte Weinzierl. Natürlich nicht nur, aber eben in erster Linie wegen Diouf beendeten die Niedersachsen am Samstag ihre Sieglos-Serie von davor vier Bundesligaspielen mit nur einem Pünktchen. „Das war enorm wichtig“, befand 96-Kapitän Steven Cherundolo. Durch den Sieg hat Hannover wieder Anschluss an die internationalen Plätze. Augsburg ist neuer Tabellenletzter. Der FCA hat eben keinen Diouf.