Meinung Hat der BVB schlecht gescoutet?

Die Situation beim BVB erinnert an jene in Leverkusen 2009, als ein zu kritischer Trainer Bruno Labbadia zwar noch das Pokalfinale bestreiten und verlieren durfte und dann fortgejagt wurde.

Olaf Kupfer.

Foto: Sergej Lepke

Ein elendiges Spiel läuft da in Dortmund. Zwischen den Alphatieren Watzke und Tuchel. Der Trainer mag sich zu verkaufen wissen und manchem vor den Kopf gestoßen haben, aber: Nichts rechtfertigt das Vorgehen Watzkes, der regionale Medien einspannt, um Tuchel zu demontieren — auch vor den Fans.

Zuletzt hatte der Übungsleiter wohl doch zu viel Gewicht gewonnen. Jeder weiß um Tuchels Eigenwilligkeiten als Ehrgeizling mit Genie. Oder hat der BVB schlecht gescoutet, als man Tuchel als einzig legitimen Klopp-Nachfolger feierte?

In Dortmund ist in den vergangenen Jahren ein eigenwilliger, kleiner Machtzirkel geschaffen worden, dessen Empfindlichkeit — wenn man denn Berichten über unzufriedene Spieler Glauben schenken darf — sich auf die Kicker übertragen hat. Watzke sei gesagt: Es gibt sicher Alternativen für Tuchel, mit denen er es künftig bequemer haben kann. Aber: Lucien Favre — noch so ein Genie — gehört sicher nicht dazu.