Mediengewitter Trainer-Scouting beim BVB? Gerüchte über Interesse an Favre
Dortmund (dpa) - Lucien Favre, Diego Simeone oder Peter Bosz? In Dortmund blühen erste Spekulationen über einen möglichen Nachfolger von Thomas Tuchel. Nach Informationen der „Bild“ hat das Trainer-Scouting bereits begonnen.
Dabei ist noch ungeklärt, ob es schon in diesem Sommer zu einer Trennung von Tuchel kommt. Dessen Berater sendete nach dem jüngsten Streit zwischen dem Fußball-Lehrer und Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke ein erstes Friedenszeichen. „Mir ist sehr daran gelegen, dass wir den sogenannten „Dissens“ ausräumen. Unser Ziel ist es, dass Thomas beim BVB bleibt und dass sich alles wieder beruhigt“, sagte Olaf Meinking bei „Sport1“.
Die Causa Tuchel offenbart, wie schnelllebig das Geschäft ist. Schließlich ist es noch nicht lange her, dass auf dem Boulevard über eine Verlängerung des bis 2018 datierten Vertrages im Falle eines Sieges der Borussia im Pokalfinale von Berlin am 27. Mai gegen Eintracht Frankfurt berichtet wurde. Nur zwei Wochen später ist von einer unvermeidlichen Trennung die Rede.
In erster medialer Aufregung werden in Julian Nagelsmann (Hoffenheim) und Hannes Wolf (Stuttgart) sogar zwei Kandidaten gehandelt, die in diesem Sommer definitiv nicht zur Verfügung stehen.
Kommt es in den für das Saisonende geplanten Gesprächen mit Tuchel zu keiner Einigung, wäre die Vereinsführung jedoch zu schnellem Handeln gezwungen. Deshalb erscheint es naheliegend, dass sich der BVB auf den Tag x vorbereitet.
Favre genießt nicht nur beim Revierclub hohe Wertschätzung. Erste Berichte über Kontakte wurden von beiden Seiten jedoch dementiert. Einfach wäre es nicht, den einstigen Trainer von Hertha BSC und Borussia Mönchengladbach nach Dortmund zu locken.
Schließlich ist dem Schweizer mit seinem neuen Team aus Nizza bereits die Champions-League-Qualifikation sicher. Zudem soll auch BVB-Ligakonkurrent Bayer Leverkusen schon länger an einer Verpflichtung von Favre interessiert sein.
Weitere Anwärter sind Simeone (Atletico Madrid) und der Niederländer Bosz (Ajax Amsterdam). Als Indiz für das Interesse von Watzke an Simeone wird eine ältere Aussage des BVB-Geschäftsführers gewertet, wonach der Argentinier ein Trainer sei, „der sich mit Haut und Haaren dem Club verschreibt“. Ajax-Coach Bosz wird eine hohe Kompetenz in der Entwicklung von Talenten nachgesagt. Das käme der Dortmunder Philosophie nahe.
Für den Fall einer Trennung müsste sich Tuchel nicht um seine Zukunft sorgen. Ungeachtet der jüngsten Schlagzeilen genießt er vor allem in England einen guten Ruf. Bereits mehrfach wurde in dortigen Medien auf das Interesse von Top-Clubs aus der Premier League an dem 43-Jährigen verwiesen.