Goretzka bleibt Heidel bastelt am Konzept für die neue Saison
Gelsenkirchen (dpa) - Die wichtigste Personalie ist im Grunde geklärt, nun wollen Schalkes Verantwortliche nach der detallierten Saisonanalyse das Konzept für eine erfolgreichere Zukunft entwickeln.
Leon Goretzka spielt darin eine zentrale Rolle und wird aller Voraussicht nach auch in der kommenden Saison auf Schalke spielen. „Ich kann mir kein Szenario vorstellen, dass uns Leon in diesem Sommer verlässt“, stellte Sportvorstand Christian Heidel in Gelsenkirchen in einer Medienrunde klar.
Es bestehe der klare Wille, um den 22 Jahre alten Nationalspieler herum ein Team zu bauen, das wieder um die oberen Platze der Fußball-Bundesliga spielen kann. „Um es klar zu sagen: Leon ist ein zentraler Spieler für uns. Und er ist nicht zu uns gekommen und hat gesagt, dass er weg will. Es hat sich zudem, Stand heute, kein anderer Verein gemeldet.“ Auch zu Bayern München gebe es keinerlei Kontakt, betonte Heidel.
Zuletzt war vermehrt spekuliert worden, Goretzka werde die Königblauen, die diese Saison auf dem enttäuschenden zehnten Platz abschlossen und erstmals nach sieben Jahren den Europapokal verpassten, in diesem Sommer Richtung München verlassen. Der Vertrag des Bochumers läuft bis 2018. Im kommenden Jahr wäre er ablösefrei, es sei denn, er würde zuvor seinen Kontrakt in Gelsenkirchen verlängern.
Klar ist hingegen, dass Linksverteidiger Sead Kolasinac sich zum 1. Juli einem europäischen Topclub anschließt. Der bosnische Nationalspieler war schlicht aus wirtschaftlichen Gründen nicht zu halten. Obwohl es nicht bestätigt ist, dürfte er zum FC Arsenal in die Premier League wechseln.
Fest stehen sechs weitere Abgänge: Klaas-Jan Huntelaar, Dennis Aogo, Sascha Riether, Torhüter Timon Wellenreuther, Phil Neumann (FC Ingolstadt) und Holger Badstuber (Ausleihe endet). Weitere Spieler werden folgen. Markus Weinzierl habe schon mit einigen Akteuren gesprochen, so Heidel. „Der ein oder andere Spieler ist informiert, wie der Trainer dessen sportliche Situation sieht.“ Heißt im Klartext: Die Profis, deren Chancen auf einen Platz im Team eher geringer werden, wissen Bescheid.
Heidel nannte zwar keine Namen, aber es gilt als sicher, dass Eric Maxim Choupo-Moting (Vertrag läuft aus), Franco Di Santo (Vertrag bis 2019) und Jewgeni Konopljanka, der zunächst vom FC Sevilla bis 2017 ausgeliehen war und dann laut Vereinbarung für rund zwölf Millionen Euro gekauft werden musste (bis 2020), keine Zukunft auf Schalke haben. Heidel ist zuversichtlich, dass der enttäuschende Ukrainer für einen ähnliche Summe wieder veräußert werden kann. „Der Transfermarkt gibt das her.“ Für einige Profis gebe es bereits Anfragen.
Weinzierl hat noch zwei Tage frei und wird dann mit Heidel die Köpfe zusammenstecken, um zu analysieren, was alles schief gelaufen ist in ihrer ersten gemeinsamen Saison im Revier. Heidel erläuterte, man sei sich schon einig über Spieler, die verpflichtet werden sollen. „Diese Planung ist schon abgeschlossen, jetzt geht es an die Umsetzung.“
Bis zum 1. Juli, wenn sich das Team erstmals wieder trifft, soll der Kader - wenn irgendmöglich - komplett stehen. Aus der Not geborene Last-Minute-Transfers wie im Vorjahr werde es auf „gar keinen Fall mehr geben“, stellte der 53 Jahre alte Manager klar.
Zuvor wird jeder Stein umgedreht und alles haarklein analysiert. Um den Trainer geht es dabei wohl nicht, aber der Druck auf alle Beteiligten wächst, weil „es auf dem Spielfeld nicht so geklappt hat, wie wir uns das alle vorgestellt hatten“. Man sei sehr selbstkritisch. Das Ziel ist klar: „Wir müssen viel mehr Wert auf ein Spielkonzept legen. Es geht jetzt einzig und allein darum, dass die Mannschaft einen Plan bekommt, und diesen dann auch umsetzt, um besser und erfolgreicher Fußball zu spielen.“