Kritik an Ansetzung Hoffenheim-Coach Nagelsmann genervt von Länderspielen

Zuzenhausen (dpa) - Für Julian Nagelsmann als Trainer von 1899 Hoffenheim sind die Abstellungszeiträume seiner Nationalspieler wie diese und vergangene Woche viel zu lang.

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„Ich habe mich schon oft darüber ausgelassen, dass ich die Regelung der Länderspiel-Pause eine absolute Katastrophe finde“, kritisierte der 30-Jährige bei der Spieltags-Pressekonferenz des Bundesligisten die Vorgaben des Fußball-Weltverbandes FIFA.

Nagelsmann geht es vor allem um die späte Ansetzung der ersten Länderspiele in der Abstellungsperiode fast eine Woche nach dem zurückliegenden Bundesliga-Spieltag. Solche Länderspiele hätten jedenfalls eine „extreme Auswirkung“ auf die Erstliga-Partien am Wochenende - „viel größere als ein Testspiel gegen Panama“.

Wie viele andere Kollegen bekommt Nagelsmann seine Nationalspieler wie Torjäger Andrej Kramaric erst an diesem Donnerstag wieder zu Gesicht. Der Kroate soll aber am Samstag für Hoffenheim gegen den 1. FC Köln wieder ran. „Der Club zahlt den Spieler und arbeitet die meiste Zeit im Jahr mit dem Spieler“, betonte Nagelsmann. Statt das erste Länderspiel nach einem Bundesliga-Spieltag erst am Freitag (wie Deutschland - Spanien) anzusetzen, „sollten die den normalen Champions-League-Rhythmus haben mit Mittwoch - und dann Samstag das zweite Spiel.“ Dann könnten die Profi am Sonntag wieder bei ihrer Familie und am Montag wieder beim Verein sein.

Er verstehe natürlich, dass Nationaltrainer trainieren möchten. Aber die ersten zwei Tage bei den Nationalmannschaften würden die meisten sowieso kaum trainieren, weil vorher Bundesliga-Spiele waren. „Dann machen sie ein bisschen Wettkampfersatz, da wird eh nichts Inhaltliches trainiert die ersten zwei Tage“, sagte Nagelsmann, der Heimspiel gegen den 1. FC Köln voraussichtlich auf Ermin Bicakcic verzichten. Der bosnische Abwehrspieler hat sich bei seiner Länderspielreise eine Adduktorenzerrung zugezogen, sagte Nagelsmann. „Sein Einsatz am Wochenende ist sehr fraglich.“

Kerem Demirbay und Stefan Posch sind am Samstag (15.30 Uhr) beim Tabellensiebten nach längerer Verletzungspause noch nicht einsatzfähig. Nationalspieler Demirbay hatte diese Woche nach 52 Tagen Zwangspause wieder mit dem Mannschaftstraining begonnen. „Bei Kerem ist es noch ein bisschen früh. Er hatte eine Einheit und gestern noch mal frei. Er wird für Köln noch keine Rolle spielen“, sagte Nagelsmann.

Der 24-jährige Demirbay hatte am 3. Februar während des Bundesligaspiels gegen Hertha BSC (1:1) einen Syndesmose-Anriss im rechten Sprunggelenk erlitten. Auch Abwehrspieler Posch, der wegen Aduktorenproblemen seit Mitte Dezember kein Spiel mehr bestritten hat, muss sich noch gedulden und wird ebenfall