Hoffenheims Nagelsmann erhält Trainerlizenz

Frankfurt/Main (dpa) - Der jüngste Trainer in der Geschichte der Bundesliga hat endlich die für seinen Job existenzielle Lizenz. Nach zehn Monaten in der Ausbildung zum Fußballlehrer erhielt Julian Nagelsmann von 1899 Hoffenheim in Frankfurt gemeinsam mit 22 Trainerkollegen die Abschlussurkunde.

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Auf der Gala wurde auch der langjährige Erfolgscoach Ottmar Hitzfeld vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) mit dem Ehrenpreis für sein Lebenswerk ausgezeichnet. „So etwas Großes zu schaffen, hätte ich mir früher nicht träumen lassen“, sagte der ergriffene Hitzfeld. Außerdem ehrte der DFB den Coach des Karlsruher SC, Markus Kauczinski, als Trainer des Jahres.

„Ottmar Hitzfeld hat auf all seinen Stationen einzigartige Erfolge feiern können und somit den deutschen Fußball entscheidend mitgeprägt“, sagte DFB-Interimspräsident Rainer Koch über den 67-Jährigen. Neben zahlreichen weiteren Titeln hat Hitzfeld mit Borussia Dortmund (1997) und dem FC Bayern München (2001) jeweils die Champions League gewonnen. „Unabhängig von deinen ganzen Erfolgen muss ich sagen: Du bist ein wunderbarer Mensch“, sagte der frühere Nationalspieler und Laudator Hansi Müller. Im vergangenen Jahr hatte Jupp Heynckes den Preis erhalten.

Ganz am Anfang seiner Karriere steht dagegen Nagelsmann. Nachdem er bereits im Februar vorzeitig zum Chefcoach von 1899 Hoffenheim wurde, pendelte der 28-Jährige in den vergangenen Wochen permanent zwischen Prüfungsstress und Abstiegssorgen. Nun hat die Fahrerei nach Hennef, wo der Lehrgang stattfand, ein Ende. Nagelsmann schloss den Lehrgang als Zweitbester ab. Die besten Noten erhielt sein Vereinskollege Domenico Tedesco, der die U16 des Clubs trainiert.

„Ich weiß diesen Titel sicherlich einzuschätzen. Die beste Note ist nicht immer der beste Trainer“, sagte Tedesco. Neben Nagelsmann und Tedesco bekamen unter anderen auch die ehemaligen Bundesliga-Profis Jeff Strasser und Patrick Weiser die Lizenz.

Kauczinski hatte den Trainerschein erst 2012 erworben und wurde nun vor allem für seine besondere Nachwuchsarbeit beim KSC ausgezeichnet. Kauczinski habe als Trainer bei dem Zweitligisten „viele Talente geformt, gefördert und auf dem Weg in den Profifußball begleitet“, sagte DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann über den 46-Jährigen.

Mit den Badenern, die er am Saisonende nach über 13 Jahren verlassen wird, hatte er in der vergangenen Saison den Bundesliga-Aufstieg knapp verpasst.