Hoffenheims Trainer Gisdol klagt über Stielike

Zuzenhausen (dpa) - 1899 Hoffenheims Trainer Markus Gisdol hat wegen der Länderspiel-Nominierung Jin-Su Kims gegen Südkoreas Nationaltrainer Uli Stielike kritisiert.

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„Es ist ein Wahnsinn!“, sagte Gisdol bei einer Pressekonferenz in Zuzenhausen, nachdem der deutsche Chefcoach des Asien-Vizemeisters den Linksverteidiger für die Testspiele gegen Usbekistan (27. März) und Neuseeland (31. März) berufen hatte. „Was hat man davon, wenn so ein Spieler schon total ausgemergelt zum Spiel kommt? Es geht ja um nix! Ich bin sicher, dass es darüber keine Schlagzeilen geben wird. Unnötiger geht‘s nicht“, meinte Gisdol erbost.

Kim hat in Hoffenheim erst 14 Bundesliga-Einsätze absolviert, da er sowohl vergangenes Jahr für die Asien-Spiele als auch dieses Jahr für den Asiencup nominiert worden war und den Kraichgauern lange fehlte.

Er habe mehrere Spieler aus der Bundesliga und könne keine Ausnahme machen, hatte Stielike die Nominierung Kims begründet. Dafür wolle er die Einsatzzeiten dosieren. „Gibt‘s da einen neuen Flieger? Der fliegt normal 24 Stunden. Oder mit der Luftwaffe von Südkorea. Das dauert dann nur acht Stunden?“, meinte Gisdol spitz. „Da geht es um die Gesamtbelastung und nicht um die Einsatzzeit. Er kommt Donnerstag zurück und dann ist gleich eine englische Woche. Na, herzlichen Glückwunsch!.“

Die avisierte Vertragsverlängerung von Gisdol gerät derweil zur Hängepartie. „Momentan ist keine Lösung in Sicht“, sagte der 45-Jährige. Auf die Frage, ob es Probleme gebe, antwortete Gisdol: „Es gibt aktuell nichts Neues zu vermelden.“

Am vergangenen Wochenende hatte der frühere Hoffenheimer Chefcoach Ralf Rangnick, inzwischen Sportdirektor bei RB Leipzig, den Namen Gisdol beim ambitionierten Zweitligisten ins Gespräch gebracht. „Er ist ein Trainer, der weiß, wie wir spielen und selbst so spielen lässt. Es gibt nur eine Handvoll Trainer, die zu uns passen. Er ist sicher einer davon“, hatte er der „Bild“-Zeitung gesagt.

Interimscoach Achim Beierlorzer soll im Sommer wieder zurück ins zweite Glied bei den Leipzigern. Bislang galt der Ex-Mainzer Thomas Tuchel als heißer Kandidat. Gisdol hatte allerdings am Samstag die Frage, ob er davon ausgehe, seinen bis 2016 laufenden Vertrag in Hoffenheim zu erfüllen, mit Ja beantwortet. Der Verein will mit ihm eigentlich frühzeitig verlängern. Manager Alexander Rosen hat seinen Kontrakt beim Tabellen-Siebten bereits vorzeitig bis 2018 verlängert.