HSV-Chef Jarchow will „schwarze Null“

Hamburg (dpa) - Clubchef Carl Edgar Jarchow hat beim Hamburger SV weitere Einsparungen angekündigt und denkt zugleich über neue Finanzmodelle nach.

„Wir sind fest entschlossen, die kommende Saison mit einer schwarzen Null abzuschließen. Das bedeutet, dass wir auch bei den Kosten noch was tun müssen“, sagte der Vorstandsvorsitzende des norddeutschen Fußball-Bundesligisten dem „Hamburger Abendblatt“ in einem Interview. Der HSV wird das laufende Geschäftsjahr mit einem erneuten Minus von etwa sechs Millionen Euro abschließen.

Die Einsparungen träfen alle Bereiche, auch den Profifußball. „Wir sind konkret dabei, den Etat zu kürzen.“ Es mache aber keinen Sinn, „sich in diesem Bereich kaputt zu sparen, schließlich leben wir alle im Club ja von der Bundesliga-Mannschaft.“

Erwogen wird zudem, die bis 2015 laufende Stadion-Finanzierung zu strecken. Auch die von Supporters-Chef Ralf Bednarek initiierte Idee einer Fan-Anleihe hält Jarchow für ein „interessantes Instrument“, mit dem man sich schon seit längerem befasse. Erörtert wird ebenfalls ein erneutes Engagement von Millionär Klaus-Michael Kühne, der bereits Anteile an mehreren HSV-Profis hält.

Die Folgen der Einsparungen für das Profi-Team skizzierte Jarchow am Fall der geplanten Verpflichtung von Nationaltorhüter René Adler. Nur wenn der bisherige Stammkeeper Jaroslav Drobny einen neuen Verein findet, der auch eine Ablöse für den bis 2013 an den HSV gebundenen Tschechen zahlt, wird der Noch-Leverkusener Adler an die Elbe kommen. „Wir werden sicher nicht mit zwei hochklassigen und hochbezahlten Torhütern in die neue Saison gehen“, betonte Jarchow.