7. Bundesliga-Spieltag HSV und Ingolstadt unter Druck - Weinzierls Rückkehr
Düsseldorf (dpa) - Die Krisenclubs der Liga stehen nach der Länderspielpause vor schwierigen Aufgaben und brisanten Duellen. Die beiden sieglosen Vereine Hamburger SV und FC Ingolstadt sind bei den heimstarken Bundesliga-Westclubs Borussia Mönchengladbach und 1. FC Köln gefordert.
Der FC Schalke 04 kann nach dem ersten Sieg unter dem neuen Trainer Markus Weinzierl zwar erst einmal durchatmen, steht bei Weinzierls Ex-Club FC Augsburg aber vor einer heiklen Partie. „Das ist eine besondere Partie für mich“, meinte der Schalke-Coach vor der Rückkehr. Mit dem 4:0 gegen Borussia Mönchengladbach konnte der Negativtrend gestoppt werden. „Ich bin optimistisch, dass die Mannschaft nun kapiert hat, wie es funktioniert“, sagte Weinzierl.
Auf das erste Erfolgserlebnis müssen seine Kollegen Markus Gisdol und Markus Kauczinski noch warten. Labbadia-Nachfolger Gisdol, der den HSV erstmals beim 0:2 in Berlin betreute, verbreitet trotz aller Rückschläge Zuversicht. Lediglich der Ausfall von Kapitän Johan Djourou (Muskelfaserriss im Oberschenkel) kommt ungelegen. „Ich erwarte, dass wir eine gute Chance haben, den Gladbachern richtig wehzutun“, sagte der HSV-Coach. Außerdem gab es gegen die Borussen zuletzt zwei Siege nacheinander. Eine weitere Niederlage wäre für die Hamburger der schlechteste Saisonstart der Geschichte.
Auch Kauczinski versucht, die sportliche Krise der Ingolstädter nicht zu dramatisieren. In der Länderspielpause hat er mit seinem Team ein kompakteres System einstudiert. „Es gibt keinen Grund, alles über den Haufen zu werfen“, meinte der Coach vor der Partie in Köln. „Die Mannschaft macht einen guten, emotionalen Eindruck.“ Ob es in der Offensive im Team mit den zweitwenigsten Treffern gegen die zweitbeste Abwehr der Liga diesmal besser funktioniert, ist fraglich. Im Vorjahr erreichten die Oberbayern ein 1:1 in der Domstadt.
Spitzenreiter FC Bayern wird die Tabellenführung auch nach dem Spieltag innehaben, zumal die Bilanz gegen Gastgeber Eintracht Frankfurt eindeutig für den Favoriten spricht. Acht der letzten zehn Spiele gegen die Hessen hat der Rekordmeister gewonnen, zudem gelang den Frankfurtern in den letzten acht Partien nacheinander kein Treffer gegen das Starensemble aus München.
Allerdings präsentierte sich die Eintracht zuletzt sehr heimstark. „Es hätte auch keiner gedacht, dass wir gegen Schalke, Leverkusen oder Hertha punkten“, sagte Sportvorstand Fredi Bobic. Trainer Niko Kovac ist optimistisch: „Wir wollen Nadelstiche setzen und den Bayern zeigen, dass wir da sind.“ Nicht da sein wird ein Teil der Eintracht-Anhänger, da das DFB-Sportgericht nach den Ausschreitungen im Pokalspiel in Magdeburg entschieden hat, den Fanblock zu sperren.
Außer den Bayern und Köln sind auch noch 1899 Hoffenheim und Neuling RB Leipzig ohne Niederlage. Die Hoffenheimer treffen auf den auswärts punktlosen Aufsteiger SC Freiburg. Der Tabellenfünfte Leipzig muss sich bei einem Champions-League-Viertelfinalisten der Vorsaison beweisen - doch der VfL Wolfsburg ist noch ohne Heimsieg und seit fünf Spielen ohne Punkte-Dreier. „Die nackten Zahlen sind nicht rosig. Wir sind nicht da, wo wir sein wollen“, erklärte Torhüter Diego Benaglio. Aber: „Krise ist für mich das falsche Wort.“
Bremens Alexander Nouri steht erstmals in seiner neuen Rolle als offizieller Chefcoach am Spielfeldrand. In der Partie gegen Bayer Leverkusen wird sich für Nouri aber nicht viel ändern. „Ich werde mit gleicher Energie und Leidenschaft an die Sache herangehen“, sagte Werders Trainer, der im Tor für den verletzten Jaroslav Drobny wieder auf Felix Wiedwald setzt.