Trennung unvermeidbar Ismaël über Draxler: „Bruch war nicht mehr zu kitten“

Wolfsburg (dpa) - Der Abschied von Fußball-Nationalspieler Julian Draxler vom VfL Wolfsburg im Winter war nach Ansicht von Trainer Valérien Ismaël unvermeidbar.

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„Das wäre schwer geworden, dieser Bruch war nicht mehr zu kitten“, sagte der 41-Jährige dem Magazin „Kicker“ zu einer möglichen weiteren Zusammenarbeit. Der VfL müsse aus diesem Fall lernen. „Das war unschön für alle“, sagte er.

Draxler hatte nach seinem Wechsel vom FC Schalke 04 nach Wolfsburg 2015 sportlich enttäuscht und zudem im vergangenen Sommer öffentlich seine Wechselabsichten geäußert. Ähnliche Probleme mit anderen wechselwilligen Spielern fürchtet Ismaël nicht. „Ich sehe keinen, der mit der Brechstange versucht, aus Wolfsburg wegzukommen“, sagte der frühere Profi. „Das ist ein großer Unterschied zum Sommer.“

Trotz zweier Siege direkt vor der Winterpause warnt der Trainer vor zu viel Optimismus beim 13. der Bundesliga. „Ich warne davor, zu glauben, dass wir schon über den Berg sind“, sagte er. Der Start ins neue Fußballjahr sei „brutal wichtig“. Die Niedersachsen empfangen am Samstag im ersten Pflichtspiel des neuen Jahres den Hamburger SV.

Ismaël deutete doch noch mögliche weitere Zugänge bis zum Ende der Transferperiode am 31. Januar an. „Wir haben noch ein paar Ideen. Wenn es Möglichkeiten gibt, werden wir schauen, inwieweit die sich umsetzen lassen“, sagte Ismaël.

Mit bislang vier Zugängen im Winter für zusammen rund 30 Millionen Euro ist der VfL der Club, der in der aktuellen Wechselperiode von allen Bundesligisten am meisten investiert hat. „Ich bin erstmal zufrieden“, sagte Ismaël im Hinblick auf Yunus Malli (Mainz 05), Riechedly Bazoer (Ajax Amsterdam), Paul-Georges Ntep (Stade Rennes) und das nigerianische Talent Victor Osimhen. „Bis zum 31. kann aber noch viel passieren, in alle Richtungen“, sagte Ismaël vor dem Neustart am Samstag gegen den Hamburger SV.

Zuvor hatten der Trainer und Sportchef Olaf Rebbe stets betont, die Einkaufsplanungen abgeschlossen zu haben. Vor dem Abgang steht noch der Brasilianer Bruno Henrique. „Wir sprechen in der Tat mit ein, zwei Vereinen, haben aber noch keine Lösung“, sagte Rebbe. Im Gespräch ist eine Leihe oder ein Verkauf des Angreifers in seine Heimat.