Kniffliger Start für Schalke-Trainer Weinzierl
Gelsenkirchen (dpa) - Genug gestritten. Drei Tage nach der vielbeachteten Mitgliederversammlung und dem gewonnenen Machtkampf von Aufsichtsratschef Clemens Tönnies stand beim FC Schalke 04 wieder das rein sportliche Geschehen im Mittelpunkt.
Die erste öffentliche Trainingseinheit unter Leitung von Markus Weinzierl lockte am Mittwoch rund 600 Fans des Fußball-Bundesligisten an. Der neue Trainer des Revierclubs erwartet einen kniffligen Einstieg: „Die Vorbereitung ist eine große Herausforderung, weil uns wegen der EM und den Olympischen Spielen viele Spieler erst später zur Verfügung stehen.“
Nach zwei Tagen mit medizinischen Untersuchungen und leistungsdiagnostischen Tests wurde beim Aufgalopp deutlich, was den Fußball-Lehrer in den kommenden Tagen erwartet. So fehlten neben den beiden Neuzugänge Naldo und Breel Embolo weitere Profis. Wie seine künftigen Mannschaftskollegen Sead Kolasinac und Eric Maxim Choupo-Moting stößt der ehemalige Wolfsburger Naldo erst am Samstag zum Team. Das Trio hatte nach dem Saisonende noch Spiele für den Verein oder das Nationalteam bestritten und deshalb einen längeren Urlaub erhalten.
Die deutschen Nationalspieler Benedikt Höwedes und Leroy Sané werden nach Aussage von Weinzierl erst in drei Wochen zurückerwartet. Alessandro Schöpf (Österreich) und Embolo (Schweiz) nehmen die Vorbereitung nach ihrem EM-Einsatz ebenfalls erst später auf. Mittelfeldspieler Johannes Geis verzichtete wegen einer Erkältung auf das erste Mannschaftstraining.
Am Samstag bricht der Tabellen-Fünfte der Vorsaison zu einer PR-Reise nach China auf. Dort stehen zwei Testspiele gegen Guangzhou R&F (5. Juli) und Guangzhou Evergrande (7. Juli) an. Dass Schalke 04 bis dahin auf seiner Suche nach einer Verstärkung für das defensive Mittelfeld fündig wird, erscheint unwahrscheinlich. „Wir stehen dabei nicht unter Zeitdruck. Wir lassen uns Zeit, um die beste Lösung zu finden“, kommentierte Weinzierl. Favorisiert wird ein gestandener Profi mit Führungsqualitäten.
Bei Klaas-Jan Huntelaar stehen die Zeichen auf Verbleib. Der Angreifer, über dessen Wechsel zu Ajax Amsterdam zuletzt spekuliert worden war, wird zur Reisegruppe nach China gehören. Weinzierl hatte schon vor einer Woche bei seiner Vorstellung an neuer Wirkungsstätte seine Wertschätzung für den Niederländer zum Ausdruck gebracht: „Ich habe höchsten Respekt vor ihm. Er ist wichtig.“