Kultmasseur Rieger „im Kreis der HSV-Legenden“
Hamburg (dpa) - Rund 3000 Fußball-Anhänger haben bei einer Gedenkfeier in der Hamburger Imtech-Arena Abschied vom ehemaligen HSV-Masseur Hermann Rieger genommen.
„Er ist eine Kultfigur geworden, und ich glaube, er ist der einzige Masseur, dem so eine Gedenkfeier zuteilwird“, sagte HSV-Vorstandsvorsitzender Carl Jarchow in seiner Rede. Rieger war am 18. Februar im Alter von 72 Jahren gestorben. Er hatte 26 Jahre lang als Masseur für den Fußball-Bundeslisten gearbeitet.
Gekommen waren auch einstige Weggefährten wie Günter Netzer, Horst Hrubesch, Holger Hieronymus, Bernd Wehmeyer, Rudi Kargus, Stig Töfting und Jimmy Hartwig. „In Hamburg sagt man tschüss. Doch das heißt hier: Willkommen, Hermann, im Kreis der unsterblichen HSV-Legenden“, rief Wolfgang Klein den HSV-Fans zu, die sich auf der Nordtribüne eingefunden hatten.
Der frühere Präsident des Vereins erntete für seinen Vorschlag, ein Rieger-Denkmal zu errichten, große Zustimmung. Mehr als eine Minute applaudierten die Anhänger des Vereins. Der HSV-Vorstand soll bereits Unterstützung für das Vorhaben signalisiert haben.
Sichtlich betroffen wirkte Netzer, als er durch den VIP-Raum des Stadions Richtung Ehrentribüne ging. „Er hat weit mehr getan, als hier nur als Masseur tätig zu sein“, sagte der frühere HSV-Manager, der den Bayern zu den Hanseaten geholt hatte. „Er war ein unglaublich anständiger Mensch“, betonte Ex-Profi Hartwig. Der Däne Töfting musste nicht lange überlegen: Rieger sei „der beste Mann beim HSV“ gewesen, versicherte er. Der Physiotherapeut aus dem bayerischen Mittenwald war bundesweit der bekannteste und beliebteste Masseur.
Etwas mehr als eine Stunde dauerte die Feier, die von Superintendent Wilhelm Helmers aus Bremervörde geleitet wurde. Der Chor Viddel 12, von dem Rieger ein großer Fan war, trat ebenso auf wie Lotto King Karl. Er sang die HSV-Hymne „Hamburg, meine Perle“. Manch einer der Trauernden hatte Tränen in den Augen.