Kurswechsel mit Rangnick/Heldt - Vorfreude auf Inter

Gelsenkirchen (dpa) - Der ehemalige Trainer und Manager Felix Magath wurde gerade in Wolfsburg vorgestellt, da freute sich sein Nachfolger-Duo Ralf Rangnick und Horst Heldt beim FC Schalke 04 auf den Champions-League-Hit gegen Inter Mailand.

Doch auf die neuen starken Männer wartet viel Arbeit.

Unabhängig von der Kraftprobe mit Mailand und dem DFB-Pokalfinale gegen den Zweitligisten MSV Duisburg steht das Duo Heldt/Rangnick vor Herkulesaufgaben. Der von Magath mit Millionen-Investitionen aufgeblähte Kader muss auf ein vernünftiges Maß reduziert werden, um die angeblich auf mehr als 70 Millionen Euro gestiegenen Kosten zu senken. „Wir müssen auch die Konsolidierung im Blick haben“, sagte Heldt mit Blick auf die Finanzen.

Immerhin: „Es ist ein Vorteil, dass wir jetzt schon einen Trainer haben, der über die Saison hinaus bleibt. Jetzt können wir schnell gemeinsam die Kaderplanung in Angriff nehmen“, sagte der 41-jährige Heldt zur Verpflichtung des Coaches, der am kommenden Montag seine Arbeit aufnimmt. Dass Heldt, der unter Magath nicht in die Transfer-Geschäfte eingebunden war, mit Rangnick auf einer Wellenlänge liegen dürfte, deutete er schon an. Während seiner Zeit als VfB-Sportdirektor sei er sich bei der Spielersuche mit dem Ex-Hoffenheimer Rangnick oft ins Gehege gekommen. „Mal hat er den Spieler bekommen, mal ich.“

Nun will Heldt beweisen, dass er als neuer starker Mann den „wahnsinnig tollen Verein mit großer Tradition“ gemeinsam mit Rangnick in eine erfolgreiche Zukunft führen kann. „Ich habe meine Philosophie. Wir wollen wieder näher an die Fans heranrücken. Ich spüre in diesem Club viel Kraft, die wir herauskitzeln wollen.“

Am Sonntag bei Bayer Leverkusen sitzt Magaths ehemaliger Assistent Seppo Eichkorn auf der Bank. Er will seinen Vertrag bis 2013 erfüllen. Rangnick habe laut Eichkorn schon signalisiert, dass er mit ihm, Torwarttrainer Bernd Dreher und Reha-Coach Markus Zetlmeisl zusammenarbeiten will. Vom Magaths Wechsel nach Wolfsburg hat Eichkorn nichts gewusst. „Felix ist immer für eine Überraschung gut“, sagte er.

Eichkorn betonte, er habe „keine Anhaltspunkte, dass das Verhältnis zwischen Magath und dem Team zerrüttet war. „Die Mannschaft ist ihm gefolgt“. Dennoch übte Eichkorn Kritik an der Kaderzusammenstellung. Es fehle eine klare Führungsstruktur. „Die Mannschaft ist keine geschlossene Einheit. Es sind zu viele Spieler in der Mannschaft, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind. Es ist nun Rangnicks Aufgabe, den Umbruch fortzuführen und sie zu stabilisieren.“