Leipzig bei Bundesliga-Premiere remis bei Hoffenheim

Sinsheim (dpa) - Zunächst konnte sich Ralph Hasenhüttl über den Premierenpunkt von RB Leipzig in der Bundesliga nicht recht freuen. Weil Schiedsrichter Tobias Stieler am Ende einen Eckstoß nicht mehr ausführen ließ, lief der Gästetrainer nach dem 2:2 (0:0) bei 1899 Hoffenheim wütend auf den Platz.

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Doch nach wenigen Minuten hatte sich auch Hasenhüttl mit dem Remis angefreundet und dankte seinem Team noch auf dem Rasen im Mannschaftskreis für den couragierten Auftritt.

„Ich bin sehr glücklich, dass wir noch einen Punkt mitgenommen haben“, sagte Hasenhüttl später. „Wir haben gezeigt, dass wir eine Bereicherung sein können.“

„Nach dem Pokal-Aus war es für das Selbstvertrauen sehr wichtig, dass wir noch einen Punkt mitgenommen haben“, sagte Rangnick. „Unsere Comeback-Qualitäten waren exzellent. Ansonsten haben wir natürlich noch Luft nach oben.“ Leipzigs Kapitän Kaiser war zufrieden. „Das wir so zurückgekommen sind, macht Bock auf mehr“, sagte der Torschütze. Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann konnte mit der Punkteteilung leben. „Das Remis geht in Ordnung. Es gab viele Chancen auf beiden Seiten“, sagte der 1899-Coach.

Von wegen Sommerfußball, dachten sich beide Teams, und legten ungeachtet von Temperaturen um die 30 Grad schwungvoll los. Schon in der ersten Minute musste RB-Torwart Peter Gulacsi zweimal retten: Erst gegen den durchgebrochenen Uth, dann gegen den Nachschuss von Sebastian Rudy. Der Neuling zeigte sich jedoch nicht beeindruckt und kam ebenfalls schnell zu Chancen. Marcel Sabitzer (4.) scheiterte an TSG-Keeper Oliver Baumann, der auch gegen Kaiser (12.) die Oberhand behielt.

Der Neuling aus Leipzig, der am Sonntag mit dem Brasilianer Bernardo von Red Bull Salzburg und Oliver Burke von Nottingham Forest zwei weitere Neuzugänge verpflichtete, zeigte keine Scheu und spielte munter nach vorn. Vom Pokal-Aus in Dresden eine Woche zuvor schien sich Leipzig gut erholt zu haben. Hoffenheim war in der Defensive mehr gefordert als erwartet und zeigte sich durchaus anfällig.

Von den Hausherren war offensiv wenig zu sehen. Das Pausen-Remis war äußerst schmeichelhaft und einzig dem gut aufgelegten Baumann zu verdanken. Rangnick, der die TSG von 2006 bis 2011 trainiert und 2008 in die Bundesliga geführt hatte, raufte sich angesichts der Leipziger Abschlussschwäche ein ums andere Mal die Haare.

Und es kam noch schlimmer. Zehn Minuten nach Wiederbeginn lag der Aufsteiger plötzlich hinten. Nach einer zu kurz abgewehrten Ecke hämmerte der im Sommer vom Absteiger VfB Stuttgart verpflichtete Rupp den Ball aus rund 20 Metern ins Eck. Doch die Antwort des kecken Neulings ließ nicht lange auf sich warten. Ausgerechnet Kaiser, der sich einst in Hoffenheim nicht durchsetzen konnte und vor Wochenfrist beim Pokal-Aus in Dresden den entscheidenden Elfmeter verschossen hatte, traf per Direktabnahme zum Ausgleich.

Mit zunehmender Spielzeit mussten beide Teams dem hohen Tempo Tribut zollen. Das Geschehen spielte sich jetzt weitgehend zwischen den Strafräumen ab, weil es an der nötigen Präzision im Passspiel mangelte. Sieben Minuten vor dem Ende schloss Uth einen Konter eiskalt zur erneuten Hoffenheimer Führung ab. Doch der Neuling schlug noch einmal zurück. Sabitzer erzielte den umjubelten Ausgleich und machte damit auch Rangnick froh.