Pep „besorgt“ nach Bremen - Ribéry wohl für Robben

München (dpa) - Herbstmeisterschaft? Bei diesem urdeutschen Wort musste der Spanier Pep Guardiola zunächst passen. Dabei könnte der Spanier schon an diesem Samstag erstmals den inoffiziellen Hinrundentitel mit dem FC Bayern München in der Fußball-Bundesliga gewinnen.

Wichtigste Voraussetzung dafür ist ein Auswärtssieg des Tabellenführers beim SV Werder Bremen. Im Anschluss müsste dann noch Bayer Leverkusen das Topspiel bei Borussia Dortmund verlieren.

„Wir müssen vergessen, was in Dortmund passiert“, wiegelte Guardiola trotz der schönen Aussichten am 15. Spieltag ab. Platz eins nach der Hinrunde, also die Herbstmeisterschaft, sei ihm „nicht so wichtig“, denn: „Die Bundesliga ist ja danach nicht zu Ende.“

Guardiola beschäftigen andere Dinge als die Tabellenkonstellation. Er reist „besorgt“ nach Bremen, und das liegt nicht so sehr am Sturmtief „Xaver“, das die Austragung der Partie zunächst infrage gestellt hatte und auch durch Wind am Spieltag beeinträchtigen könnte. Guardiola sorgt sich mehr wegen der nur kurzen Regeneration seiner Spieler nach dem 2:0-Pokalsieg beim FC Augsburg sowie der zahlreichen verletzten Akteure. „Wir können wenig rotieren“, stöhnte er. So müssen Profis wie Javi Martínez und Thiago, die lange Zeit verletzt waren und körperlich „nicht in guter Kondition“ seien, derzeit ein Spiel nach dem anderen ohne Pausen bestreiten.

Dazu betrübt den Trainer der Ausfall von Arjen Robben (Knieverletzung). „Das ist schade für ihn. Arjen hat grandios gespielt. Ein Außenstürmer, der so viele Tore schießt, ist gut für uns.“ Robben konnte inzwischen das Krankenhaus verlassen. Das Knie tue immer noch „sehr weh“, berichtete er dem „Kicker“. „Ich kann kaum auf Toilette gehen. Zur Untätigkeit verurteilt zu sein, das gefällt mir natürlich nicht.“ Wichtig sei nun, dass der Knochen wieder gut zusammenwachse. Ob er Anfang Januar beim Trainingslager in Katar wieder dabei sei, wisse er nicht.

In Bremen steht zum Glück Franck Ribéry für ihn parat. Nach dem Rippenanbruch und dem Kurz-Comeback in Augsburg sei der Franzose wieder „okay“, berichtete Guardiola. Kein Risiko eingehen will der Bayern-Trainer dagegen bei Kapitän Philipp Lahm, auf dessen Rückkehr er nach einer Muskelzerrung im letzten Gruppenspiel der Champions League gegen Manchester City hofft.

In Bremen erwartet Guardiola „ein ähnliches Spiel“ wie in Augsburg, also mit hohem Körpereinsatz und viel Kampf. „Ich habe zwei Spiele von Werder auf Video gesehen. Sie sind sehr aggressiv, spielen gut nach vorne.“ Über eine womöglich härtere Gangart der Gegner gegen spielerisch überlegene Bayern wolle er sich „nicht beklagen“, sagte Guardiola: „Wenn die Gegner aggressiv sind, müssen wir uns anpassen.“

Der Spanier freut sich bereits auf die Winterpause in Deutschland, die er ebenfalls aus seiner Zeit als Spieler und Trainer in Spanien nicht kennt. „Ich bin neugierig“, sagte er und glaubt: „Für mich ist das super.“ Denn im Januar könne er seine geschlauchten Spieler ohne Wettkämpfe optimal auf den Kampf um die wirklich zählenden Titel in der Rückrunde vorbereiten.