Pizarro kokettiert mit Rückkehr zu Bayern

Bremen (dpa) - Claudio Pizarro hatte wieder sein typisches Grinsen aufgesetzt. Eine Rückkehr zu den Bayern? „Warum sollte München für mich nicht infrage kommen?“, meinte der torgefährlichste ausländische Angreifer in der Geschichte der Fußball-Bundesliga verschmitzt.

Diese Vorlage, die Frage zum angeblichen Interesse des Rekordmeisters, die ließ der Stürmer von Werder Bremen sich nicht entgehen und nahm sie elegant auf.

Auch Klaus Allofs zeigte ein Lächeln, als er am Donnerstag nicht weniger elegant konterte. „Ich will das nicht auf das angebliche Interesse von Bayern München beschränken“, sagte der Werder-Clubchef und schob lässig nach: „Wenn das nicht so wäre, hieße es, dass wir keinen guten Spieler haben.“ Allofs demonstrierte einen Tag nach Pizarros Äußerungen über eine mögliche Rückkehr nach München größtmögliche Gelassenheit.

Pizarro ist für Werder der mit Abstand wichtigste Spieler und einer der Stars der Liga. Entsprechend ist die Wirkung von Gerüchten um seine Person. Die „Sport Bild“ hatte die anhaltenden Spekulationen über den peruanischen Angreifer und die Bayern in Worte gefasst und gedruckt - und flugs folgten die Reaktionen. Fast ging dabei unter, dass Pizarro auch zugegeben hatte: „Nein, es gibt keinen Kontakt.“

Auch ohne ein Angebot der Bayern ist klar, dass der Poker um Pizarro für Werder in die entscheidende Phase geht. Der Angreifer hat zwar noch einen laufenden Vertrag bis 2013, kann ihn nach eigener Aussage aber bis zum 31. März kündigen - was seine Verhandlungsposition ungemein stärkt.

Er wollte sich bis zum Ende des Monats entscheiden, ob er Bremer bleibt, hatte Pizarro vor einigen Wochen erklärt, um nun diesen selbst aufgestellten Zeitplan wieder zu verwerfen. „Vielleicht dauert es länger“, sagte der Angreifer: „Wir haben noch viel zu besprechen.“ Das vermeintliche Interesse der Bayern, bei denen er bereits von 2001 bis 2007 spielte, kommt dem schlitzohrigen Stürmer da gerade recht.

Es werde sicher mehrere Interessenten geben, sagte Allofs und betonte: „Bei den meisten Konkurrenten haben wir bessere Karten.“ Der Werder-Boss versicherte zudem: „Dass, was Werder vorweisen kann, das ist auch nicht so schlecht. Da muss schon etwas ganz besonderes kommen, dass er sich für einen anderen Club entscheiden wird.“

Die Bayern könnten so etwas besonderes sein. Noch gibt es dafür zwar keine wirklichen Anzeichen, aber Allofs weiß auch: „Sie werden sich nicht bei uns melden.“ Zunächst bleibt ihm nicht viel anderes übrig, als zu warten.

„Wir sollten uns nicht auf einen Termin festlegen“, erklärte der Bremer Verhandlungsführer. Dennoch ist auch für Allofs klar: „Es ist im Sinne von Werder Bremen, das möglichst schnell zu klären.“ Falls der Torgarant, der an mehr als der Hälfte aller Bremer Tore beteiligt war, tatsächlich im Sommer geht, muss Allofs einen Nachfolger suchen. Und das wird auch ohne Zeitdruck schwer genug.