Merk überholt Rekord-Schiri Stark wie beim Debüt: Ein 5:2 beim 340. Match
Freiburg (dpa) - So richtig genießen konnte Schiedsrichter Wolfgang Stark seinen Rekord-Auftritt erst am Sonntag. Vielleicht mit „einem Glas Wein oder mit 'nem Bier“ wolle er auf sein 340. Spiel in der Fußball-Bundesliga anstoßen, sagte Stark nach dem 5:2-Erfolg von Werder Bremen beim SC Freiburg.
Doch unmittelbar nach dem Abpfiff am Samstag hatten er und seine Assistenten im Schwarzwald-Stadion nur mit einem Glas Wasser angestoßen. Denn Stark fuhr anschließend noch mit dem Auto aus dem Breisgau in seine fränkische Heimat: „Und wenn man mit dem Auto fährt, ist Alkohol natürlich ein No-Go.“ Der 47-Jährige steht nicht nur auf dem Platz für klare Regeln.
Der Bankkaufmann aus Ergolding erlebte einen besonderen Auftritt. Das Publikum hatte den Referee vor dem Anstoß mit Applaus bedacht. Neben dem warmen Empfang gab es Blumen und Champagner für den Unparteiischen, der nun Markus Merk überholt und die meisten Spiele im Oberhaus gepfiffen hat. Und das Jubiläumsspiel des gebürtigen Landshuters endete kurioserweise so, wie seine Bundesliga-Karriere vor 20 Jahren begonnen hatte: Auch seine erste Partie am 4. April 1997 zwischen dem 1. FC Köln und dem MSV Duisburg ging mit 2:5 aus.
Seitdem durfte Stark während seiner Schiedsrichter-Laufbahn jede Menge erleben. Der Bayer war bei den Olympischen Spielen 2008, der Weltmeisterschaft 2010 und der Europameisterschaft 2012. „Es ist normal, dass man sich immer lieber an die positiven Sachen erinnert. Und da gibt es sehr viele in diesen 20 Jahren“, sagte er. Der bisherige Rekord-Mann Merk (339 Spiele) lobte jüngst im „Kicker“ die große Leidenschaft des 47-Jährigen für die Schiedsrichter-Tätigkeit. „Sie war immer sein Lebensmittelpunkt“, sagte Merk.
Im Sommer ist dennoch unfreiwillig Schluss für Stark. Dann erreicht er die Altersgrenze und hört auf - ein paar Jahre hätte er aber noch locker geschafft. „Von der Fitness her und von allem würde ich mir schon noch zutrauen, zwei, drei Jahre zu pfeifen“, sagte er. Wie es für ihn neben seinem Job nun im Schiedsrichterwesen weitergeht, ist noch offen. Beim DFB gibt es Überlegungen, ihn als Video-Assistent weiter einzubinden. Dazu werde es in naher Zukunft Gespräche geben, sagte Stark. „Und ich hoffe, dass diese positiv ausgehen.“