Ehemaliger DFL-Geschäftsführer Rettig zu DFL und DFB: „Mir fehlt da die Fußballseele“

Berlin (dpa) - Der frühere DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig hat die Deutsche Fußball Liga und den Deutschen Fußball-Bund kritisiert.

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„Nicht nur für die DFL, auch für den DFB gilt: Mir fehlen dort generell fußballfachliche Interessensvertreter“, sagte der heutige Geschäftsführer des Zweitliga-Letzten FC St. Pauli dem Fachmagazin „Kicker“.

DFL-Präsident Reinhard Rauball wies die Vorwürfe zurück. „Die DFL ist sowohl mit Blick auf das Präsidium und den Aufsichtsrat als auch in Bezug auf die Geschäftsleitung sehr gut aufgestellt“, sagte er in einer Stellungnahme. „Zudem werden die regelmäßig tagenden Sportmanager aller Clubs vor wichtigen Entscheidungen im sportlichen Bereich einbezogen“. Konstruktive Vorschläge seien bei der DFL immer willkommen, sich jedoch als außerparlamentarische Opposition zu gefallen, diene nicht der Sache, höchstens der eigenen Profilierung.

Als Beleg für seine Kritik hatte der 53-jährige Rettig das Ausscheiden von Hansi Flick als DFB-Sportdirektor genannt. „Es zeigt, welche Kompetenzen dem Sportdirektor beim DFB eingeräumt wurden oder eben nicht. Und bei der DFL ist seit meinem Ausscheiden der Sport nicht mehr im Range des Geschäftsführers verankert.“

Er bemängelte weiter, dass nach den Weggängen des heutigen Vorstandschefs des Hamburger SV, Heribert Bruchhagen, und des mittlerweile zum U21-Auswahltrainer ernannten Stefan Kuntz weitere Fußball-Kompetenz im DFL-Präsidium verloren gegangen sei. „Mir fehlt da die Fußballseele. Und das ist für mich eine grundsätzliche Problematik in den Verbänden“, sagte er.

Rettig war von 2013 an DFL-Geschäftsführer. Anfang 2015 schied er freiwillig aus. Seit September 2015 ist er beim FC St. Pauli.