Schon wieder Marica: Erst tätlich, dann beleidigend
Hamburg (dpa) - Ciprian Marica war der große Verlierer beim VfB Stuttgart: Sein Platzverweis in Hamburg bei der 2:4-Niederlage gegen den HSV wird den Rumänen noch teuer zu stehen kommen.
Dem Stürmer droht für seine angebliche Schiedsrichterbeleidigung nicht nur eine lange Sperre. Er soll übereinstimmenden Medienberichten zufolge dazu auch eine vereinsinterne Geldstrafe von 50 000 Euro zahlen. Ferner sei Mittelfeldspieler Zdravko Kuzmanovic ein Betrag von 25 000 Euro auferlegt worden, weil er nach dem Spiel nicht zusammen mit seinen Teamkollegen in die Fankurve gegangen war.
Der Fußball-Bundesligist bestätigte die Strafen, wollte sich zur Höhe der Summen aber nicht äußern. „In unserer Situation ist sowohl neben als auch auf dem Spielfeld kein Platz für Egoismen“, sagte Sportdirektor Fredi Bobic. „Wir bekommen unsere Probleme nur gemeinsam in den Griff.“
Marica bestritt jedoch, Referee Wolfgang Stark als „Arschloch“ beleidigt zu haben: „Es würde mir nicht im Traum einfallen, den Schiedsrichter so zu beschimpfen“, erklärte der 25-Jährige einen Tag nach der Partie. Stark müsse sich verhört haben. So oder so ist der rumänische Nationalspieler wiederholt auffällig: Schon Anfang November musste er vorzeitig duschen, nachdem er in der Europa League gegen Getafe seinen Gegenspieler am Ohr gezogen hatte.
„Das ist unverzeihlich“, schimpfte Jens Keller. Dass Marica 30 Meter zurücklegte, um sich die Hinausstellung abzuholen, machte den Coach enorm wütend. Marica zeigte sich einsichtig: „Da muss ich die Klappe halten.“ Der Rumäne stand zuletzt für den Aufbruch, bereitete sechs der letzten elf VfB-Tore vor und erzielte zwei selbst - darunter auch das 1:1 beim HSV. Jetzt muss er erstmal zuschauen.