Schwache Schalker bei Unnerstalls Comeback

Zwei fragwürdige Elfmeter sorgen für die Punkteteilung beim 1:1 in Hoffenheim.

Sinsheim. Ein wenig traurig schaute Lars Unnerstall nach dem Schlusspfiff doch drein. Schließlich war der Torhüter des FC Schalke 04 nicht ganz unbeteiligt am 1:1 bei 1899 Hoffenheim. Der 21-Jährige hatte Angreifer Sven Schipplock nach einer halben Stunde leicht berührt, woraufhin Schiedsrichter Markus Schmidt auf Elfmeter entschied, den Sead Salihovic zur Führung verwandelte.

Ohnehin war es eine Überraschung, dass der Torhüter überhaupt aufgeboten wurde. Vor sechs Wochen hatte er sich noch eine schwere Schulterverletzung zugezogen. Am Freitag trainierte er erstmals mit der Mannschaft. Die jüngste Verletzung von Timo Hildebrand beim Europa-League-Spiel gegen Athletic Bilbao hatte diese ungewöhnliche Maßnahme offenbar nötig gemacht. Matthias Schober, der gegen die Basken drei Gegentore hinnehmen musste, blieb auf der Bank. Und Manager Horst Heldt teilte mit, dass der am Saisonende auslaufende Vertrag Schobers (35) nicht verlängert wird.

An Unnerstall lag es jedenfalls nicht, dass die Schalker „nach der ersten schlechten Hälfte mit dem Punkt zufrieden sein müssen“, wie der Torhüter analysierte. Die Niederlage gegen die Basken hatte Spuren hinterlassen, kaum ein Schalker Profi erreichte Normalform. So war es auch nicht verwunderlich, dass Julian Draxler und Klaas-Jan Huntelaar jeweils einen groben Abwehrschnitzer der Hoffenheimer in der Anfangsphase ungenutzt ließen.

In der zweiten Hälfte entwickelte sich ein offeneres, schnelleres Spiel. Dass der Schalker Ausgleichstreffer ebenfalls durch einen fragwürdigen Elfmeter nach vermeintlichem Foulspiel an Chinedu Obasi fiel, war ausgleichende Gerechtigkeit. Huntelaar verwandelte zehn Minuten vor dem Ende sicher. „Das war insgesamt eine enttäuschende Leistung“, sagte Trainer Huub Stevens.

Neuigkeiten gab es auch in Sachen Raúl. Es habe ein Gespräch mit dem Berater des Spaniers gegeben, sagte Heldt. Das Resultat: „Es geht nicht um die Vertragslänge und nicht ums Geld. Es geht um eine Grundsatzentscheidung. Dafür hat sich Raúl noch Bedenkzeit erbeten“, so Heldt.