„Nur eine Suppe“ Seeler fordert beim HSV Verstärkungen in der Winterpause

Hamburg (dpa) - Fußball-Idol Uwe Seeler fordert für das Bundesliga-Team des Hamburger SV neue Profis. „In der Winterpause müssen unbedingt Verstärkungen dazukommen, die uns retten. Es muss was geschehen“, sagte Seeler der „Bild“-Zeitung.

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Der HSV ist nach acht Saisonspielen siegloser Tabellenletzter und hat lediglich zwei Tore erzielt. Von der derzeitigen Mannschaft hält er nicht viel. „Ich sehe nicht viele Charaktere im Team, die den Karren aus dem Dreck ziehen wollen“, meinte der Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft.

Seeler kritisierte die Transferpolitik des Vereins. „Man hat es im Sommer wieder versäumt, gut einzukaufen“, sagte der 79 Jahre alte einstige HSV-Profi bei einer Diskussionsveranstaltung am Montagabend in Hamburg. Eine vernünftige Mannschaft müsse eine gute Mischung haben. „Aber beim HSV sehe ich keine Mischung, sondern nur eine Suppe.“

Zudem empfahl Seeler die schnelle Verpflichtung eines Sportdirektors. „Dietmar Beiersdorfer muss jetzt anfangen, sich einen Sportdirektor zu holen. Er kann nicht alles allein machen“, sagte er. Im Mai hatte Vorstandschef Beiersdorfer Peter Knäbel als Sportdirektor entlassen und dessen Aufgaben zusätzlich übernommen.

„Didi muss dazu auf'n Tisch hauen“, forderte Seeler nach dem 0:3 gegen Eintracht Frankfurt, von dem er sich nach eigenen Angaben noch nicht richtig erholt hat. „Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Es war traurig und unverständlich“, meinte der DFB-Ehrenspielführer. Auch an einem schlechten Tag müsse man „beißen und kämpfen“. Er habe keine große Hoffnung, dass der HSV den Abstieg in dieser Saison noch vermeiden könne. „Aber ich besuche auch die Spiele in der zweiten Liga“, sagte „Uns Uwe“.

Ex-HSV-Mitspieler Jochen Meinke empfand die Niederlage als Offenbarungseid: „Das war eine Trümmertruppe, die dort aufgetreten ist. So steigen wir ab. Wer hat die teuren Spieler ausgesucht? Sind das Verwandte gewesen?“, fragte der 86-Jährige. Mit nur zwei Punkten und zwei Treffern nach acht Spieltagen sind die Norddeutschen Bundesliga-Schlusslicht.