„Sehr gute Tablette“ - Experte kritisiert Paderborn

Mainz (dpa) - Anti-Doping-Experte Perikles Simon hat die medizinische Abteilung des Bundesligisten SC Paderborn aufgrund der Äußerungen von Fußballprofi Marvin Ducksch zum Einsatz von Schmerzmitteln kritisiert.

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„Leider ist Schmerzmittelgebrauch ein Thema, das in den nächsten Jahren eventuell der Überarbeitung im WADA-Code bedarf“, sagte der Mainzer Molekularbiologe der Nachrichtenagentur dpa.

„Ich habe mich in der Halbzeitpause am Knie verletzt, habe mir eine Tablette reingezogen - und habe den Schmerz vergessen. Ich weiß selber nicht was es war, aber er war eine sehr gute Tablette“, hatte Ducksch im Anschluss an den Paderborner 3:1-Sieg gegen Eintracht Frankfurt gesagt. Der Offensivspieler erzielte zwei Minuten nach seiner Einwechslung in der 66. Minute den Ausgleich des Aufsteigers.

Simon kritisierte vor allem die ärztliche Abteilung der Ostwestfalen: „Es geht mehr drum, den Athleten gesundheitlich zu schützen, und man muss sich die Frage stellen, ob man da nicht schon auf der Ebene der Team-Ärzte ansetzen muss, die eventuell manchmal zu sehr das Wohl des Teams, nicht aber das des Fußballers im Auge haben.“ Die Einnahme von Schmerzmitteln ist laut dem Regelwerk der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA aktuell nicht verboten, jedoch teilweise sehr umstritten. „In den USA gibt es schon entsprechende erfolgreiche Klagen von ehemaligen Spielern deshalb“, betonte Simon.