1:1 gegen Schalke: De Bruyne rettet Punkt für Wolfsburg
Wolfsburg (dpa) - Kevin De Bruyne hat den VfL Wolfsburg drei Tage nach der Neapel-Pleite vor einem weiteren Rückschlag bewahrt. Mit seinem Tor zum 1:1 (0:0) gegen den FC Schalke 04 rettete der Belgier den Niedersachsen nicht nur einen Punkt in der Fußball-Bundesliga.
Mit dem 20. Heimspiel in Serie ohne Niederlage egalisierte der VfL seinen Vereinsrekord aus der Meistersaison 2009. Zudem wurde die Serie von mindestens einem Tor pro Heimspiel in der laufenden Spielzeit gewahrt. De Bruyne egalisierte am Sonntag in der 78. Minute die glückliche Schalker Führung nach einem frechen Konter von Leroy Sané in der 53. Minute.
„Unsere Mannschaft hat Siegeswillen. Das hat sich nach dem Rückstand bewiesen. Wir haben viel Aufwand betrieben. Beim Gegentreffer haben wir uns nicht clever angestellt“, sagte VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs. Nach dem bitteren 1:4 im Viertelfinal-Hinspiel der Europa League gegen den SSC Neapel und vier Tage vor dem wohl sinnlosen Rückspiel in Süditalien agierten die Wolfsburger nach verhaltenem Beginn vor 30 000 Zuschauern in der ausverkauften Volkswagen-Arena drückend überlegen. Sie gingen aber zu sorglos mit ihren Chancen um oder scheiterten am gut aufgelegten Ralf Fährmann im Schalker Tor.
Mit 61 Punkten haben die Wolfsburger nach 29 Spielen als Zweiter nun sieben Punkte Vorsprung auf die Verfolger aus Leverkusen und Mönchengladbach. Der FC Bayern ist den Wolfsburgern schon lange enteilt und kann am kommenden Wochenende den Meistertitel perfekt machen, wenn Wolfsburg in Mönchengladbach nicht gewinnt. Schalke ist mit 42 Zählern Fünfter und muss sich im Saisonendspurt ganz auf das Erreichen eines Europa-League-Platzes konzentrieren. „Wolfsburg hat klasse gespielt. Es ist schon stark, was die einwechseln können. Wir können deshalb mit dem Punkt zufrieden sein“, analysierte Schalkes Sportdirektor Horst Heldt.
Vier Wechsel nahm VfL-Trainer Dieter Hecking im Vergleich zur Neapel-Pleite vor. Die interessanteste Veränderung gab es jedoch positionsbezogen auf dem Platz. André Schürrle agierte als zentrale Sturmspitze. „Das ist eigentlich mein Spiel. Obwohl ich kein richtiger Neuner bin. Ich bin da sehr flexibel“, sagte der Nationalspieler. Grund für das Vorrücken war, dass der eingeplante Nicklas Bendtner zu spät zum Training gekommen war und deshalb von Hecking suspendiert wurde.
Schalke macht die Verletztenliste das Leben weiter schwer - und gibt der Jugend eine Chance, gleich sieben Eigengewächse - darunter der 19 Jahre alte Sané standen in der Startelf. „Er ist sehr schnell hat eine gute Technik, war lange unterwegs und hat das prima gemacht“, sagte Heldt zu dessen Tor.
Die Wolfsburger spielten routiniert, brauchten aber mit Ausnahme eines Schlenzers von De Bruyne (19. Minute) eine halbe Stunde, um in der Offensive gefährliche Akzente zu setzen. Dann rückte Fährmann im Schalker Tor mehr in den Mittelpunkt. Nach einer Flanke von Vierinha köpfte Luiz Gustavo (30.) vorbei. Gegen Ivan Perisic (38./41.) und De Bruyne (39.) musste der Schlussmann teilweise waghalsig parieren.
Aufregung hatte es zuvor nach einem rüden Einsteigen von Sead Kolasniac gegen Vierinha (33.) gegeben. Der Bosnier bekam nur die Gelbe Karte - Vierinha konnte sein 75. Bundesliga-Spiel nach einer Behandlungspause fortsetzten. Auch Schürrle musste sich behandeln lassen - eine Schulterprellung schmerzte den Weltmeister. Er konnte weiterspielen und bediente kurz nach dem Seitenwechsel De Bruyne (51.) mit einer Flanke - der Belgier zögerte einen Moment zu lang. Kurz zuvor hatte Ricardo Rodriguez (47.) die Latte getroffen.
Ins Tor traf aber zuerst Schalke. Sané düpierte mit einem Konter die gesamte VfL-Defensive. Die Wolfsburger Proteste auf Handspiel des Jungstars waren erfolglos wie unbegründet. Unbeirrt setzte Wolfsburg aber den Vorwärtsgang fort und wurde durch De Bruynes zehntes Saisontor per Distanzschuss belohnt.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 52,3 - 47,7
Torschüsse: 26 - 7
gew. Zweikämpfe in %: 48,9 - 51,1
Fouls: 17 - 19
Ecken: 7 - 1
Quelle: optasports.com