1:2 - Mainz weiter ohne Sieg gegen Frankfurt
Frankfurt/Main (dpa) - Der FSV Mainz 05 ist auch bei seinem siebten Anlauf gescheitert, Eintracht Frankfurt endlich eine Niederlage beizubringen. „Schade, aber wir brauchen ja auch noch Ziele“, sagte FSV-Manager Christian Heidel nach dem 1:2 (1:1) im Rhein-Main-Prestigederby.
„Die Eintracht war heute giftiger und aggressiver. Wir haben nur schwer Zugriff bekommen“, analysierte 05-Trainer Thomas Tuchel. In der mit 51 500 Zuschauern ausverkauften Commerzbank Arena sorgte Torjäger Theofanis Gekas mit einem verwandelten Handelfmeter (84. Minute) für den verdienten Sieg der Hessen, die damit Borussia Dortmund vorzeitig zum Herbstmeister der Bundesliga machten. „Ein bisschen glücklich war es aber auch“, erklärte Frankfurts Vorstandschef Heribert Bruchhagen.
Für Gesprächsstoff sorgte das Handspiel von U21-Nationalspieler Jan Kirchhoff, der sich nach seinem gelungenen Erstliga-Debüt nicht zu dem Fauxpas äußern wollte. „Er ist von hinten gestoßen worden“, monierte Innenverteidiger Niko Bungert. „Da müssen sie den Schiedsrichter fragen, was da gewesen ist. Der Ball war an der Brust“, sagte der angesäuerte Tuchel. Verdient war der Sieg der Hessen aber. Marco Russ hatte die gute erste Halbzeit mit der Führung (35.) belohnt. Halil Altintop aber ebnete den Mainzern mit einem ungeschickten Foul an Marcel Risse den Weg zum Ausgleich. André Schürrle verwandelte den Strafstoß sicher (42.). „Ich war sehr zufrieden mit dem Spiel und der Reaktion auf die letzten beiden Niederlagen“, sagte Eintracht-Trainer Michael Skibbe.
Bei der Eintracht stand überraschend Ioannis Amanatidis erstmals seit Saisonbeginn wieder in der Startelf. Auch Tuchel musste frisches Personal bringen, denn neben Marco Caligiuri fehlte auch Eugen Polanski wegen einer Verletzung aus dem Abschlusstraining. Dafür feierte Kirchhoff sein Debüt neben Routinier Miroslav Karhan.
Die Frankfurter weit vom eigenen Tor fernhalten, lautete die Marschroute des Tabellenzweiten. Doch die Hessen machten dem FSV einen Strich durch die Rechnung. Skibbe hatte sein Team am Rande der Konkurrenzfähigkeit gesehen, doch davon war nichts zu spüren. Die Eintracht stürzte die Mainzer Defensive von einer Verlegenheit in die nächste. Da das 05-Passspiel zudem arg zu wünschen übrig ließ, war von Offensive nichts zu sehen.
Dennoch hatten die Mainzer die erste Chance, als Schürrle nach einem Freistoß frei zum Schuss kam, aber zu hoch zielte. Auf der Gegenseite verpasste Halil Altintop eine scharfe Hereingabe von Patrick Ochs ganz knapp (29.). Erst Russ traf zur verdienten Führung, die die Eintracht aber wieder herschenkte. Der ungeschickte Altintop zog Marcel Risse an der Strafraumgrenze die Beine weg, Schürrle traf zu seinem siebten Saisontor.
Nach dem Wechsel schalteten die Mainzer vermehrt den Vorwärtsgang ein und kamen gleich zu Chancen. Risse (55.) und der für Adam Szalai eingewechselte Allagui (58./68.) aber verfehlten das Frankfurter Tor, das nun Ralf Fährmann für den verletzten Oka Nikolov hütete. Auf der Gegenseite rettete Wetklo gegen Benjamin Köhler (62.). Mehr und mehr übernahm die Eintracht in der Schlussphase das Kommando. Doch erst ein unglückliches Handspiel von Kirchhoff im eigenen Strafraum brachte die Entscheidung durch Gekas' 13. Saisontreffer.