2:0 in Augsburg 1899 Hoffenheim krönt ungeschlagene Hinrunde

Augsburg (dpa) - Das Lächeln fiel Julian Nagelsmann und seinen Hoffenheimern sichtlich leicht. Mit einer abgezockten Vorstellung untermauerten die Kraichgauer ihre internationalen Ambitionen und überstanden als einziger Bundesligist die Vorrunde ungeschlagen.

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Die clevere Mannschaft von Trainer Nagelsmann feierte beim 2:0 (0:0) gegen den FC Augsburg den siebten Sieg der Saison und steuert nach dem Novum in ihrer Vereinshistorie sogar auf Kurs Champions League. „Die Mannschaft hat heute mal wieder gezeigt, dass sie unbedingt gewinnen wollte“, bilanzierte Nagelsmann zufrieden.

Den Fuggerstädtern hingegen ging nach forschem Start allmählich die Luft aus. Der FCA verpatzte die Premiere des zum Cheftrainer beförderten Manuel Baum. „In der ersten Halbzeit haben wir es richtig gut gemacht“, lobte der 37-Jährige noch den Start. Nach der Pause mit dem frühen Gegentor sei es für den Kopf aber schwer geworden.

Sandro Wagner (47. Minute) mit seinem zehnten Saisontor und der zur Pause eingewechselte Andrej Kramaric (64.) stellten vor 24 515 Zuschauern für die geduldig agierenden Hoffenheimer einen perfekten Pflichtspielstart ins neue Jahr her. Die Augsburger verloren indes trotz einer engagierten Partie erstmals im dritten Spiel unter Baum. „Wir freuen uns über den Sieg und dass wir noch ungeschlagen sind. Aber wir denken trotzdem von Spiel zu Spiel“, sagte Wagner.

Im ersten Pflichtspiel von Baum nach seiner Beförderung zum Chef war seinen Augsburgern der unbedingte Wille von Beginn an anzusehen. Lauffreudig und aggressiv übten sie Druck auf die Defensive der Gäste aus. Mit einer gekonnten Spielverlagerung über Daniel Baier, Jan Moravek und Ja-Cheol Koo im zentralen Mittelfeld kamen die Hausherren immer wieder zügig in die Hälfte des Gegners.

Auffällig war insbesondere die taktische Variabilität der Augsburger. Philipp Max und der frühere Hoffenheimer Jonathan Schmid auf den offensiven Außenbahnen unterstützten die Spitze Dong-Won Ji. Für Raul Bobadilla, der seinen Vertrag um weitere zwei Jahre bis Sommer 2020 verlängert hat, blieb planmäßig erstmal der Platz auf der Bank. Der 29-Jährige kam dann aber noch zur Schlussphase.

Und die Mannschaft von Nagelsmann? „Bei Minusgraden braucht der Körper länger, um auf Betriebstemperatur zu kommen“, hatte der erst 29 Jahre alte Coach vor dem Bundesliga-Auftakt erläutert. Seine Hoffenheimer hatten mit der bissigen Spielweise der Augsburger ihre Probleme. Sie begegneten dem druckvollen und kraftraubenden Agieren des FCA, das allerdings nach etwa 25 Minuten an Fahrt abnahm, mit einem geduldigen Aufbau.

Packende Strafraumszenen waren zunächst Mangelware. Baier (9. Minute) feuerte früh einen ersten Warnschuss ab, bei Steven Zubers (30.) Knaller hatte FCA-Keeper Marwin Hitz rechtzeitig die Fäuste oben.

Nagelsmann attestierte seiner Mannschaft während der Pause zu viel „Sicherheitsdenken“ - und der Weckruf funktionierte. Nur zwei Minuten nach dem Wechsel sorgte Wagner für Augsburger Ernüchterung. Nach einem Ballverlust wurde der frühere Darmstädter von Nadiem Amiri steil geschickt und sorgte für die Führung. Es war das 13. Mal im 17. Bundesligaspiel dieser Saison, dass die TSG in Führung gehen konnte.

Entgegen vorheriger Partien, in denen Nagelsmanns Team Führungen wieder hergegeben hatte, hielten die Hoffenheimer die Konzentration hoch. Der zur Halbzeit für Philipp Ochs eingewechselte Kramaric markierte mit seinem vierten Tor nach einem Zuspiel von Mark Uth die Vorentscheidung. Die Augsburger hatten dem nun längst bestimmenden Auftritt der TSG kaum noch etwas entgegenzusetzen. Schmid (86.) sorgte dann nochmal für etwas Gefahr in der Hoffenheimer Deckung.