3:0 in Nürnberg: Freiburg holt ersten Saisonsieg

Nürnberg (dpa) - Nach dem langersehnten ersten Saisonsieg in der Fußball-Bundesliga bedankte sich Christian Streich gleich zweimal. Einmal beim Fußballgott, einmal bei Torwart Oliver Baumann.

„Er hat herausragend gehalten. Und endlich hatten wir auch einfach mal dieses Glück, das uns bisher gefehlt hat“, urteilte der Trainer des SC Freiburg nach dem 3:0 (0:0) beim Tabellennachbarn 1. FC Nürnberg.

Im elften Anlauf sorgten Felix Klaus (57. Minute), Vladimir Darida (79.) und Admir Mehmedi (88.) am Samstag für den ersten Freiburger Dreier und Erleichterung auf Gästeseite. Aus drei Chancen machte der Europa-League-Starter drei Tore - und ließ den FCN damit auch im Ranking hinter sich. Beim Heimdebüt von Trainer Gertjan Verbeek scheiterten die agilen Nürnberger allerdings vor allem an sich selbst: Die Chancenauswertung war absolut miserabel. „Wir haben viele Chancen bekommen, aber kein Tor gemacht. Das ist ein Problem, wenn man ein Spiel gewinnen will“, grantelte der Niederländer hinterher. Die Franken sind nun der einzige noch sieglose Verein der Liga.

Eine Woche nach dem ordentlichen 1:1 in Stuttgart zum Einstand des neuen Coaches präsentierten sich die FCN-Profis kampfstark und angriffslustig wie selten. Vor allem das Japaner-Duo Makoto Hasebe und Hiroshi Kiyotake sorgte für Unruhe bei den Freiburgern, die in der Offensive lange kaum Akzente setzen konnten. Sechs Tage nach dem Dreifach-Patzer gegen den Hamburger SV zeigte sich immerhin U 21-Nationalkeeper Oliver Baumann wieder in Topform - und hielt für die spielerisch unterlegene Breisgau-Elf die Null fest.

Bei regnerischem Wetter konnte sich der 23 Jahre alte Torwart der Gäste nach 19 Minuten erstmals auszeichnen, als er Hasebes 20-Meter-Schuss an den Außenpfosten lenkte und eine frühe Nürnberger Führung verhinderte. Die erste Großchance gab den hochmotivierten Franken sichtlich Aufwind. Mit raffinierten Freistoß- und Eckballvarianten stellten sie die Gäste mehrmals vor Probleme. Kiyotakes Versuch entschärfte wiederum Baumann (22.), der auch vier Minuten später gegen Emanuel Pogatetz' Kopfball (26.) zur Stelle war.

Auch Josip Drmic (44.) brachte es nicht fertig, den Ball über die Linie zu drücken - stattdessen vertändelte der Schweizer den Ball ebenso leichtfertig im Strafraum wie Marvin Plattenhardt (47.).

Aus dem Nichts stoppte Felix Klaus dann vor 37 069 Zuschauern den Nürnberger Angriffswirbel. Nach einem Fehler von Pogatetz verwertete der frühere Stürmer des FCN-Lokalrivalen Greuther Fürth eine Hereingabe von Sebastian Freis eiskalt. Innerhalb weniger Sekunden stellte der 21-Jährige die Partie völlig auf den Kopf - und sorgte für Schockmomente bei den Nürnbergern. Mit finsterer Miene und verschränkten Armen verfolgte Coach Verbeek die teils planlosen Versuche seiner Mannen, zumindest noch einen Punkt zu sichern.

Selbst aus der Gelb-Roten Karte gegen Oliver Sorg (70.) konnten die Nürnberger kein Kapital schlagen, sondern stellten sich vor dem Tor weiter überaus dämlich an. Drmic (72.) und Per Nilsson (76.) vergaben weitere Großchancen, ehe Darida und Mehmedi die Partie entschieden. Drei Chancen, drei Tore - der SC erteilte den Gastgebern damit eine ganz bittere Lehrstunde in Sachen Effektivität.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 59,6 - 40,4

Torschüsse: 20 - 14

gew. Zweikämpfe in %: 51,9 - 48,1

Fouls: 9 - 15

Ecken: 9 - 5

Quelle: optasports.com