Ärger beim FCK: Kein Sieg und Pfiffe gegen Lakic
Kaiserslautern (dpa) - Wieder kein Sieg und jetzt auch noch Ärger zwischen Fans und Team: Der 1. FC Kaiserslautern gerät im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga immer mehr ins Taumeln. Beim 1:1 (1:0) gegen den Hamburger SV blieben die „Roten Teufel“ nicht nur zum siebten Mal nacheinander sieglos.
Die Pfiffe der Zuschauer gegen den im Sommer zum VfL Wolfsburg wechselnden Torjäger Srdjan Lakic brachten zudem die Stimmung auf dem Betzenberg ins wanken. „So etwas habe ich in Kaiserslautern noch nie erlebt“, schimpfte FCK-Coach Marco Kurz.
Lakic, mit elf Treffern nach wie bester Torschütze bei den Pfälzern, hatten die Unmutsbekundungen sichtlich mitgenommen. „Natürlich ist das schade“, sagte der Kroate. „Aber ich werde mich nicht verstecken, das habe ich noch nie getan. Gemeinsam werden wir es schaffen, die Liga zu halten“, sagte der Angreifer. Kurz appellierte an die Vernunft der Fans. „Ich setze darauf, dass es einen Selbstreinigungsprozess innerhalb der Anhängerschaft gibt“, sagte der Lauterer Trainer.
Gegen den HSV hatte Lakic wie schon in den vergangenen Wochen hart gearbeitet, sein erstes Tor im neuen Jahr aber erneut verpasst. Wie die gesamte Lauterer Mannschaft versäumte Lakic damit den so dringend benötigten Befreiungsschlag. „Wir wollten das Spiel gewinnen, das haben wir nicht geschafft. Deshalb können wir nicht zufrieden sein“, sagte Lakic, der mit dem FCK im Jahr 2011 weiter sieglos ist.
Für den einstigen Publikumsliebling sprang Adam Hlousek (18. Minute) als Torschütze in die Bresche. Doch die 1:0-Führung gab den Hausherren nicht die nötige Sicherheit, Marcell Jansen glich für die Hanseaten in der 54. Minute vor 45 682 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion aus. Auch für den HSV bedeutete das Remis eine Woche nach dem klaren Derby-Sieg gegen Werder Bremen einen Rückschlag im Kampf um einen Platz in der Europa League.
Kurz hatte auf die sportliche Talfahrt reagiert und im Vergleich zum 0:3 bei Hannover 96 drei Veränderungen vorgenommen. Völlig überraschend erhielt auch Mannschaftskapitän Martin Amedick eine Denkpause, für ihn verteidigte Mathias Abel neben Rodnei. „Wir haben zuletzt nicht so kompakt gestanden. Es war eine rein sportliche Entscheidung“, erklärte der Lauterer Trainer den unerwarteten Schachzug.
Auf dem schwer bespielbaren Rasen (Veh: „Fußball spielen war nicht möglich“) taten sich beide Teams zunächst sehr schwer. Die Pfälzer wirkten insgesamt aber etwas bissiger und gingen mit der ersten Torchance in Führung. Nach einem schweren Patzer von HSV-Verteidiger Joris Mathijsen bedient Jan Moravek den mitgelaufenen Hlousek, der aus acht Metern einschoss. Wenig später hatte Lakic die große Möglichkeit zum 2:0, sein Kopfball strich aber knapp am Hamburger Tor vorbei.
Der HSV wurde erst nach dem Seitenwechsel stärker und kam nach schönem Zuspiel von Zé Roberto durch Jansen zum verdienten Ausgleich. Die Hamburger drängten danach weiter, zu nennenswerten Möglichkeiten kam das Veh-Team aber nicht. „Im Endeffekt wollten wir natürlich gewinnen. Wenn einem das nicht gelingt, muss man immerhin dafür sorgen, dass man nicht verliert“, sagte Jansen, der mit dem HSV zumindest auf Rang sechs vorrückte.