3:1 bei Borussia Dortmund Bayern siegen auch beim Gipfel - Robben Rekord-Schütze
Dortmund (dpa) - Dank Rekord-Torschütze Arjen Robben hat der FC Bayern München seine Siegesserie unter Trainer Jupp Heynckes auch im Bundesliga-Gipfel fortgesetzt und sich im Kampf um die Meisterschaft erst einmal abgesetzt.
Durch das verdiente 3:1 (2:0) bei Borussia Dortmund feierten die Münchner im siebten Pflichtspiel unter dem 72 Jahre alten Coach den siebten Sieg und bauten die in der Vorwoche eroberte Tabellenführung auf vier Punkte vor RB Leipzig aus.
Der Niederländer Robben war mit dem 1:0 (17. Minute) Wegbereiter und ist mit nun 93 Bundesliga-Toren vor Giovane Elber bester ausländischer Torschütze des Rekordmeisters. Der rechtzeitig fit gewordene Robert Lewandowski (37.) und David Alaba (67.) legten für die trotz einiger BVB-Chancen überraschend dominanten Bayern nach. Mit seinem elften Treffer übernahm der Ex-Dortmunder Lewandowski auch die alleinige Führung in der Torschützenliste vor dem seit fünf Pflichtspielen glücklosen Borussen Pierre-Emerick Aubameyang. Das schöne Tor zum 3:1 von Marc Bartra (88.) war nur für die Statistik.
„Wir haben heute richtig gut gespielt. Beide Mannschaften hatten richtig viele Chancen, aber wir haben drei Tore geschossen“, sagte Lewandowski bei Sky. „Wir haben gezeigt, dass wir in guter Form sind und wir gehen von Sieg zu Sieg.“ Dortmunds Gonzalo Castro ärgerte sich vor allem über das 0:1. „Das war unnötig, ohne Druck“, sagte er.
Der BVB, der vor vier Wochen als Tabellenführer noch fünf Zähler Vorsprung auf den Dauerrivalen hatte, liegt jetzt sechs Punkte zurück. Da zudem das Vorrunden-Aus in der Champions League fast schon besiegelt ist, befindet sich der BVB in einer echten Krise.
Beim FC Bayern stand Nationalspieler Joshua Kimmich überraschend doch in der Startelf. Der Rechtsverteidiger hatte am Freitag wegen einer Magenverstimmung auf die Reise mit der Mannschaft verzichtet, war aber am Samstag nachgekommen. Der angeschlagene Jérôme Boateng musste dagegen ebenso auf der Bank Platz nehmen wie der Ex-Münchner Mario Götze beim BVB.
Der FC Bayern übernahm von der ersten Minute an das Kommando und vor allem die Hoheit im Mittelfeld, wo Thiago schnell zum Dreh- und Angelpunkt wurde. Der BVB schien sich die System-Diskussion der letzten Wochen doch ein wenig zu Herzen genommen zu haben und agierte diesmal etwas abwartender als gewohnt.
Ein weiter Ball von Sokratis gegen die in diesem Fall zu weit aufgerückten Gäste brachte Aubameyang in eine aussichtsreiche Position, doch Niklas Süle rettete mit einer Grätsche im letzten Moment (12.). Fünf Minuten später erzielte Robben nach Ablage von James Rodriguez die Führung.
Der BVB schien beeindruckt. Die große Chance, wieder ins Spiel zu kommen, vergab Andrej Jarmolenko, der freistehend an Bayern-Torhüter Sven Ulreich (30.) scheiterte. Plötzlich lösten sich die Fesseln, es ging Schlag auf Schlag: BVB-Keeper Roman Bürki parierte gegen Lewandowski (31.), Dortmunds Shinji Kagawa traf den Außenpfosten (32.), Lewandowski vertändelte beim Sololauf Richtung Tor den Ball (34.). Seine dritte Chance innerhalb von sechs Minuten nutzte der Pole mit der Hacke und Unterstützung von Julian Weigl, der den Ball unglücklich abfälschte. Mit insgesamt 162 Bundesliga-Treffern zog Lewandowski mit Klub-Chef Karl-Heinz Rummenigge gleich. Das Spiel war damit vorentschieden.
Nach der Pause wirkte der BVB stabiler und zeigte Moral und etwas mehr Gegenwehr. Vor allem Christian Pulisic spielte mit Herz und Mut und zeigte einige starke Dribblings. Jarmolenko hätte zweimal den Anschluss schaffen können (44./49.), doch auch auf der Gegenseite vergab Lewandowski (48./64.) weitere Treffer. An Alabas Flanke kam der Pole nicht heran, Bürki aber auch nicht. Nach Bartras Tor hatte der BVB in der Nachspielzeit noch Gelegenheiten zum Anschluss.
Am 19. oder 20. Dezember treffen beide schon wieder aufeinander - im Achtelfinale des DFB-Pokals hat der schon im Supercup erfolgreiche FC Bayern dann zum ersten Mal in dieser Saison Heimrecht.