Bayern siegen locker 6:0 - Alarm in Bremen
München (dpa) - Als sich die Münchner Fußball-Stars nach ihrem lockeren Tore-Sixpack im Stadion von den Fans feiern ließen, waren ihre Bremer Sparringspartner längst in die Katakomben geflüchtet.
0:6 hatten die ängstlichen Werder-Profis verloren - der Tabellenletzte hat nach der Länderspielpause den nächsten Tiefpunkt erreicht. Manager Thomas Eichin stellte Trainer Robin Dutt aber noch vor der Heimreise aus München eine Job-Garantie für das „sehr wichtige“ Heimspiel am kommenden Freitag gegen den 1. FC Köln aus. „Das hatte heute gar nichts mit dem Trainer zu tun“, erklärte Eichin.
Titelverteidiger FC Bayern arbeitet dagegen weiter mit großem Erfolg am nächsten Solo in der Bundesliga. Bei ihrem Herbstspaziergang sorgten Kapitän Philipp Lahm (20. Minute), Xabi Alonso (27.), Thomas Müller (43./Foulelfmeter) und Mario Götze (45.) schon zur Pause für eine deutliche 4:0-Führung. Lahm (79.) und Götze (86.) legten nach der Pause vor 71 000 Zuschauern noch mal nach. „Das war mein erster Doppelpack seit der Jugend“, berichtete ein strahlender Lahm, der bei seinem 200. Sieg im 321. Bundesligaspiel erstmals doppelt traf: „Ich weiß nicht, ob es mein letzter Doppelpack sein wird, aber ich gehe stark davon uns“, bemerkte der 30 Jahre alte Weltmeister gut gelaunt.
Die Bayern konnten sogar noch reichlich Kräfte sparen für das schwere Champions-League-Spiel am Dienstag beim AS Rom. Trainer Pep Guardiola konnte sich beim höchsten Saisonsieg des deutschen Meisters den Luxus leisten, Torjäger Robert Lewandowski 90 Minuten zu schonen. Dazu durften die Routiniers Alonso und Arjen Robben ihre Arbeit bereits nach einer Stunde beenden. Der für Robben eingewechselte Franck Ribéry feierte nach Knie-Problemen ein 30-Minuten-Comeback.
Die Bremer Mannschaft präsentierte sich nach einer Woche des eingeleiteten Umbruchs in Werders Führungsetage in einem alarmierenden Zustand. „Wir haben eine sehr schlechte Leistung gebracht“, sagte Dutt. Eichin ging mit der eigenen Mannschaft hart ins Gericht. „Es war einfach grottenschlecht, da gibt es nichts schönzureden, basta, aus! Die Zweikampfführung war wie die eines Tabellenachtzehnten. Wenn du Angst hast gegen Bayern München, hast du keine Chance“, erklärte der Geschäftsführer Sport. Dutt traut sich trotzdem weiterhin eine Wende zu. „Wir werden auch dieses Mal die Saison wieder drehen“, kündigte der Werder-Coach kämpferisch an.
Die Bremer kamen in 90 Minuten nicht auf einen Torschuss, auch Eckbälle waren Fehlanzeige. Und bei den Gegentoren leisteten sie teilweise Hilfestellung, so wie Fin Bartels mit einem Fehlpass vor dem 0:1. Beim ersten Treffer von Xabi Alonso für den FC Bayern düpierte der Spanier Werders Profis, die in der Freistoßmauer hochsprangen, mit einem Flachschuss ins kurze Eck.
Beim dritten Gegentor durfte Werder zumindest hadern, ob das Foul von Sebastian Prödl an Müller schon im Strafraum geschah oder noch kurz davor. Weltmeister Müller verwandelte selbst, es war sein sechster Treffer vom Punkt beim siebten Versuch in der Bundesliga. Götze ließ schließlich den schwerfälligen Werder-Verteidiger Assani Lukimya bei Treffer Nummer vier mit einer Drehung einfach stehen und schoss dann ein. Nur noch um die Höhe des Münchner Sieges ging es im zweiten Durchgang. Die Bayern machte es jedoch jetzt gnädiger. Das 7:0 aus der Vorsaison in Bremen bleibt damit der höchste Bayern-Sieg unter Guardiola. „Drei Punkte mehr - jetzt fokussieren wir uns auf die Champions League“, resümierte Guardiola zufrieden nach dem Abpfiff.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 78,1 - 21,9
Torschüsse: 19 - 0
gew. Zweikämpfe in %: 45,5 - 54,5
Fouls: 10 - 12
Ecken: 10 - 0