BVB besiegt Bremen 3:2: Königsklasse sicher
Dortmund (dpa) - Borussia Dortmund hat das erste große Saisonziel erreicht und sich wieder für die Champions League qualifiziert: Schon im ersten Jahr unter Chefcoach Thomas Tuchel kehrt der BVB in der Königsklasse zurück.
Schon vor dem 3:2 (0:0) gegen Werder Bremen am Samstagabend war klar, dass die Teilnahme in der europäischen Eliteliga Tuchel und Co. in den verbleibenden sechs Bundesligapartien bei 67 Punkten und weiter fünf Zählern Rückstand auf Tabellenführer FC Bayern nicht mehr zu nehmen ist. Im schlechtesten Fall können die Dortmunder noch Dritter werden.
Mit den Bremern taten sich die Dortmunder lange Zeit sehr schwer. „Wir sind schwer in die Partie gekommen, haben aber am Ende verdient gewonnen“, meinte BVB-Spieler Marcel Schmelzer im TV-Sender Sky. An dem Wiedersehen am Donnerstag mit ihrem einstigen Meister-Trainer Jürgen Klopp in der Europa League habe es nicht gelegen, dass es nicht so leicht ging, versicherte Schmelzer.
„Heute freuen wir uns über den Sieg, morgen kümmern wir uns um die Roten“, meinte Trainer Thomas Tuchel. Fünf Tage vor dem erwarteten Spektakel beim Viertelfinal-Hinspiel gegen Klopps FC Liverpool knackte Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang erst in der 53. Minute die Defensive der Bremer. Werder glich durch Alejandro Galvez (69.) aus, dessen Schuss von Gonzalo Castro zum 1:1 abgefälscht wurde. Zlatko Junuzovic (75.) gelang sogar die Bremer Führung, ehe der eingewechselte Shinji Kagawa in seinem 100. Erstligaspiel in der 77. Minute für das 2:2 sorgte und „Joker“ Adrian Ramos die BVB-Fans mit dem Siegtreffer (82.) doch noch jubeln ließ.
Werder steckt mit 28 Zählern als vorerst 14. weiter in Abstiegsgefahr. „Wir haben Dortmund alles abverlangt“, meinte Bremens Kapitän Clemens Fritz. Doch das war nur ein schwacher Trost. „Wir müssen immer 100 Prozent geben und darüber hinaus gehen, um zu punkten.“
Eine Gala der Westfalen war das 3:2 vor den 81 359 Zuschauern im ausverkauften Dortmunder Fußball-Tempel nicht. Obwohl sich dem BVB durch Aubameyang (14./19./45.), Erik Durm (15./23.) und Marcel Schmelzer (39./Außennetz) im ersten Abschnitt beste Möglichkeiten boten, blieb es für die Schwarzgelben trotz 13:1-Torschüssen und 70 Prozent Ballbesitz ein zähes Unterfangen: Die lange Zeit abwehr- und kampfstarken, offensiv aber harmlosen Bremer wehrten sich nach allen Kräften.
Acht Minuten nach Wiederbeginn war es dann soweit: Henrich Mchitarjan spielte Aubameyang perfekt in den Lauf - und der Top-Torschütze aus Gabun ließ sich seinen 23. Erstligatreffer dieser Saison nicht mehr vom Fuß nehmen. Sechs Minuten nach dem 0:1 rettete Werder-Keeper Felix Wiedwald gegen Durm (59.). Dann drehten Galvez und Junuzovic die Partie. In der turbulenten Schlussphase glich der Japaner Kagawa zum 2:2 aus - und der gleichfalls eingewechselte Ramos machte alles klar.
In der 46. Saison-Pflichtpartie musste Tuchel improvisieren: Neven Subotic, der mit einer Armthrombose für den Rest der Spielzeit ausfällt, und der an Magen-Darm-Problemen laborierende Sokratis standen für die Innenverteidigung nicht zur Verfügung. Außerdem fiel Mittelfeld-Inspirator Ilkay Gündogan (Fußverletzung) erneut aus, wird aber in der kommenden Woche wieder im Mannschaftstraining erwartet.
BVB-Kapitän Mats Hummels bekam nach den Länderspielen gegen England und Italien eine Pause. Sven Bender und Matthias Ginter bildeten die Abwehrzentrale der Westfalen. Bei den Bremern fehlten der verletzte zwölffache Torschütze Claudio Pizarro und der gesperrte Abwehrchef Papy Djilobodji.