4:1 gegen Freiburg Dank Werner-Doppelpack: Leipzig feiert ersten Saisonsieg
Leipzig (dpa) - Nationalstürmer Timo Werner wollte nach seiner herausragenden Leistung inklusive Doppelpack nichts sagen.
Kein Wort gab es vom „Man of the Match“, der RB Leipzig zum 4:1 (0:1) gegen den SC Freiburg und damit zum ersten Sieg in der neuen Saison der Fußball-Bundesliga führte. Und einen Fehlstart des Vorjahres-Zweiten verhinderte. „Timo ist viel gelaufen, vielleicht hat ihm da etwas die Luft gefehlt“, witzelte der sichtlich erleichterte RB-Coach Ralph Hasenhüttl am Sonntagabend über den schweigsamen Werner.
Um dann den besten deutschen Bundesliga-Stürmer der Vorsaison in den höchsten Tönen zu loben. „Er ist ein Wettkampftyp. Wenn Timo trifft, geht’s uns gut, wenn nicht, wird es für uns alle schwerer“, sagte Hasenhüttl. Werner war beim Auftakt auf Schalke nach einer durchwachsenen Saisonvorbereitung noch nicht ganz fit. Doch diesmal sorgte er wieder als nimmermüder Antreiber und Aktivposten dafür, dass der Champions-League-Starter nach der 0:2-Niederlage gegen die Knappen nicht schon zu Saisonbeginn unter Druck gerät.
Die Führung des SC durch Florian Niederlechner (24. Minute) glich Werner vor 39 265 Zuschauern in der 48. Minute aus. Kapitän Willi Orban (54.), erneut Werner (71.) und Neuzugang Bruma (80.) mit einem Traumtor führten die in der zweiten Halbzeit im Powerplay überlegenen Gastgeber zum verdienten Sieg. SC-Spieler Nicolas Höfler sah in der 81. Minute nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte.
„Der erste Sieg in der Saison ist immer der schwerste, das war jetzt wichtig für den Kopf“, sagte Ralph Hasenhüttl. In der ersten Hälfte hatten die Sachsen mit dem nach seiner Knieverletzung wieder ins Team gerückten Mittelfeldabräumer Diego Demme und Top-Vorlagengeber Emil Forsberg wie auf Schalke mehr Ballbesitz - aber das bedeutet nicht zwingend Tore. Beste Chancen durch Werner (4./38.) und Neuzugang Jean-Kévin Augustin (9./21./31.) blieben ungenutzt. Das war auch dem engagierten Auftritt der Breisgauer geschuldet, die mit einer flexiblen Defensive die Hausherren vor Probleme stellten.
Und es waren auch die Gäste, die in Front gingen. „Wir haben es eine Halbzeit gut gemacht. Aber mit dieser unfassbaren Qualität von Leipzig kannst du dann nichts mehr machen. Das ist nicht unser Maßstab“, sagte Trainer Christian Streich anerkennend.
Denn nach der Pause brannten die Leipziger ein Offensiv-Feuerwerk ab. „Die ersten 15 Minuten in der zweiten Halbzeit war der Tempofußball, für den wir stehen wollen und für den wir letzte Saison gelobt worden sind. Wir waren wirklich furios. Das war eine mentale Glanzleistung in der zweiten Halbzeit“, sagte Hasenhüttl.
Er zeigte sich neben der Moral auch mit seinen Neuzugängen Jean-Kévin Augustin und Bruma zufrieden: „Jean hat gezeigt, dass er uns besser macht.“ Augustin kam zu seinem ersten Einsatz für den angeschlagenen Stürmer Yussuf Poulsen, der Oberschenkelprobleme hat.
Der erst 20-jährige Franzose zeigte mit starken Aktionen, warum RB ihn geholt hat. Auch in der 20. Minute stand er im Mittelpunkt, als nach einer Attacke von Marc-Oliver Kempf an ihm Referee Christian Dingert den Video-Assistenten anforderte. Der bestätigte dessen Entscheidung: kein Elfmeter. Auch beim 3:1 durch Werner kam der in der Liga umstrittene Video-Assistent zum Einsatz: diesmal pro RB und Werner - er stand nicht im Abseits.