Dortmund gewinnt Derby auf Schalke 3:1

Gelsenkirchen (dpa) - Revanche geglückt und die erfolgreiche Woche mit dem 3:1 (1:0)-Sieg im 143. Revierderby auf Schalke gekrönt: Borussia Dortmund hat sich nach den beiden 1:2-Niederlagen in der Bundesliga-Vorsaison gegen den Nachbarn Schalke 04 nicht ein drittes Mal übertölpeln lassen.

Der erste Verfolger von Bayern München gewann durch Tore von Pierre-Emerick Aubameyang (14.), Nuri Sahin (51.) und Jakub Blaszczykowski (74.) verdient. Max Meyer hatte vor 61 673 Fans in der ausverkauften Veltins-Arena mit dem zwischenzeitlichen Anschlusstreffer zum 1:2 in der 63. Minute noch einmal für Spannung gesorgt, ehe der ebenfalls eingewechselte Pole Blaszczykowski nach einem BVB-Konter alles klar machte.

„Es war ein super intensives Spiel, eben so, wie ein Derby sein muss“, sagte Dortmunds Trainer Jürgen Klopp, dessen Elf nach anstrengenden Tagen auch nicht mehr frisch wirkte. Sein Kollege Jens Keller haderte vor allem mit dem verschossenen Elfmeter von Kevin-Prince Boateng, der in der 30. Minute beim Stand von 0:1 die Chance zum Ausgleich vergeben hatte. „Und wir hatten zu viele Ballverluste in der Vorwärtsbewegung“, sagte Keller. Boateng scheiterte vom Punkt an seinem ehemaligen BVB-Teamkollegen Roman Weidenfeller, der die Ecke ahnte. „Ich war mir eigentlich sicher, dass ich ihn reinmache. Deshalb habe ich die Verantwortung übernommen“, sagte Boateng.

Keller hatte sein Team defensiver ausgerichtet als beim 0:3 in der Champions League gegen Chelsea am Dienstag. Jungstar Meyer musste zunächst auf die Bank, erzielte nach seiner Hereinnahme später aber sein drittes Bundesligator in Serie. Der BVB trat nach dem 2:1 beim FC Arsenal selbstbewusst und souverän auf, ohne aber zu glänzen. Insbesondere nach Meyers 1:2 musste Klopp noch zittern. „Er hat bei uns richtig Betrieb gemacht und uns vor Probleme gestellt“, gestand Klopp.

Weil im Gäste-Fanblock kurz vor dem Anpfiff Feuerwerkskörper gezündet und teilweise in die Zuschauerränge geworfen wurden, beorderte Schiedsrichter Knut Kircher (Rottenburg) beide Mannschaften, die bereits zum Anpfiff bereit auf dem Rasen standen, wieder zurück in die Kabine. BVB-Boss Hans-Joachim Watzke verurteilte das „asoziale Verhalten“ einiger Anhänger scharf: „Darüber sind wir sehr unglücklich. Es sind einige Wenige, die von einer etwas größeren Menge geschützt werden. Sie können sicher sein, dass wir das nicht hinnehmen werden.“ Schalkes Manager Horst Heldt sprach von einer „neuen Qualität, wenn Bengalos auf gegnerische Fans geschossen werden“.

Mit fünf Minuten Verspätung ging es los. Ein langes Abtasten gab es nicht in dem Prestigeduell. Beide Teams begannen engagiert und aggressiv. Schalke gewann zunächst mehr Zweikämpfe. Doch schon nach einer Viertelstunde war das Knappen-Konzept Makulatur. Über Kevin Großkreutz und Henrich Mchitarjan kam der Ball zu Marco Reus. Der Nationalspieler passte von der rechten Seite quer auf Aubameyang, der keine Mühe hatte, die 1:0-Führung zu erzielen. Nur wenig später musste Schalke-Keeper Timo Hildebrand gegen Robert Lewandowski und den Nachschuss von Aubameyang retten (26.).

Auch im zweiten Durchgang erwies sich, dass Schalke die verletzten Routiniers Klaas-Jan Huntelaar und Jefferson Farfan nicht gleichwertig ersetzen kann. Mit dem überlegten Distanzschuss aus gut 20 Metern zum 2:0 durch Sahin (51.) war die Partie praktisch entschieden, obwohl die Königsblauen nie aufgaben. Im Spiel nach vorn waren sie aber oft zu unpräzise.

So brachte Meyer nach seiner Einwechslung frischen Schwung in die Schalker Angriffsbemühungen und mit seinem 1:2 aus spitzem Winkel das Stadion zum Kochen. Mit dem 3:1 des eingewechselten Blaszczykowski war die Partie dann endgültig zugunsten des BVB gelaufen. „Vielleicht müssen wir einsehen, dass uns momentan noch ein Stück fehlt für die oberen Mannschaften“, bilanzierte Schalkes Kapitän Benedikt Höwedes realistisch.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 57,9 - 42,1

Torschüsse: 12 - 10

gew. Zweikämpfe in %: 54 - 46

Fouls: 11 - 12

Ecken: 2 - 2

Quelle: optasports.com