„Einfach scheiße“: VfB nach 1:4 gegen Frankfurt im Keller

Stuttgart (dpa) - Nach dem Sturz des VfB Stuttgart auf den letzten Tabellenplatz schimpfte Trainer Alexander Zorniger. „Heute war es einfach scheiße“, kritisierte der 47-Jährige mit deftigen Worten nach dem ernüchternden 1:4 (1:2) gegen seinen Vor-Vorgänger Armin Veh und Eintracht Frankfurt.

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Bereits nach drei Spieltagen in der Fußball-Bundesliga stecken die Schwaben in der Ergebniskrise. Die Hessen um den früheren Stuttgarter Meister-Trainer Veh beendeten hingegen ihre Negativserie von zuletzt zwölf sieglosen Auswärtspartien und fügten den Schwaben vor der Länderspielpause schon die dritte Pleite dieser jungen Saison zu.

„Wenn Du nach drei Spielen null Punkte hast und zehn Gegentore, dann spricht das eine deutliche Sprache“, konstatierte Sportvorstand Robin Dutt nach der bitteren Vorstellung. „Ich glaube, wir können insgesamt mit der Mannschaftsleistung nicht zufrieden sein.“

Nach einem Eigentor von Adam Hlousek (11. Minute) konnte Daniel Didavi (30.) noch den Ausgleich erzielen. Doch Neuzugang Luc Castaignos (42./87.) mit seinen beiden Premierentreffern für die zuvor sieglosen Frankfurter ebnete den Weg zum Auswärtsdreier.

Nach einer Notbremse an dem Niederländer musste Stuttgarts Torwart Przemyslaw Tyton (67.) zu allem Übel auch noch vorzeitig zum Duschen. Haris Seferovic (69.) ließ sich vor 49 327 Zuschauern die Chance vom Elfmeterpunkt nicht nehmen. „Das Ergebnis gibt den Spielverlauf aber nicht wieder“, räumte Eintracht-Coach Veh nach Schlusspfiff ein. Der VfB habe anfangs „unglaublich aggressiv und druckvoll“ agiert.

Mit Applaus vor dem Anpfiff wurde nochmals des gestorbenen ehemaligen VfB-Präsidenten Gerhard Mayer-Vorfelder gedacht - dann legten die Schwaben in ihrem 850. Bundesligaheimspiel richtig los. Wie schon bei den Auftaktniederlagen gegen den 1. FC Köln und beim Hamburger SV machten sie Druck, der Tiefschlag folgte allerdings nach nicht einmal einer Viertelstunde. Nach einer Flanke von Bastian Oczipka überraschte Hlousek seinen Keeper Tyton.

Aggressiv und laufstark präsentierten sich die Stuttgarter auch weiter, doch zunächst erspielten sie sich gegen defensiv unsichere Frankfurter keine zwingenden Torchancen. Dann trat Geoffroy Serey Dié bei seinem Pflichtspiel-Comeback leidenschaftlich an, überrannte die Eintracht-Abwehr und bereitete Didavis Ausgleich perfekt vor. Nur vier Minuten später brachte Martin Harnik eine mustergültige Flanke von Filip Kostic aus einem Meter nicht im gegnerischen Tor unter.

Veh konnte 278 Tage nach seinem Abgang beim VfB mit seiner Rückkehr überaus zufrieden sein. Sein früherer Verein besaß zwar die höheren Spielanteile, die Eintracht war mit Kontern jedoch immer gefährlich. Daraus resultierte auch die erneute Führung durch Castaignos, der bestens von Haris Seferovic bedient wurde. Die Deckung der Hausherren erwies sich einmal mehr als löchrig.

Stuttgarts Trainer Alexander Zorniger reagierte. Für den schwachen Harnik kam nach dem Wechsel Youngster Timo Werner, der Frankfurts Schlussmann Lukas Hradecky nach kurzer Anlaufphase prüfte (56.). Veh indes musste notgedrungen handeln. Timothy Chandler (Knie verdreht) und Marco Russ (Oberschenkelprobleme) wurden durch Aleksandar Ignjovski und David Abraham ersetzt.

Nachdem Florian Klein vor einer Woche mit Gelb-Rot vom Platz musste, traf es diesmal Tyton mit Rot. Die etatmäßige Nummer drei Odisseas Vlachodimos musste zwischen die Pfosten. An der verdienten Niederlage konnte aber auch er nichts mehr ändern.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 53 - 47

Torschüsse: 15 - 6

gew. Zweikämpfe in %: 50,9 - 49,1

Fouls: 19 - 17

Ecken: 6 - 1

Quelle: optasports.com