Europa lockt: Hannover 96 besiegt Wolfsburg mit 2:0

Hannover (dpa) - Hannover 96 bleibt die Nummer eins in Niedersachsen und rückt der zweiten Europa-League-Teilnahme einen Schritt näher. Das Team von Trainer Mirko Slomka bezwang im 20. Niedersachsen-Derby den VfL Wolfsburg verdient mit 2:0 (1:0).

Hannover bleibt damit als einziges Team in der Fußball-Bundesliga auch nach dem 30. Spieltag zuhause ungeschlagen. Vor 43 800 Zuschauern in der AWD-Arena trafen der Senegalese Mame Diouf mit einem umstrittenen Handtor (44.) und sein Sturmpartner Didier Ya Konan (77.) für die effizienten Gastgeber. Hannover verbesserte sich durch den neunten Heimdreier auf den siebten Tabellenplatz, die Wolfsburger rutschten dagegen auf Rang zehn ab.

„Die Mannschaft ist fit und sehr, sehr willig nach Erfolg. Dafür tut sie viel, aber sie hat auch gelernt, geduldig zu spielen und auf den richtigen Moment im Spiel zu warten“, analysierte Hannovers Sportdirektor Jörg Schmadtke. Beide Teams hatten sich nach ihren Pleiten am Osterwochenende viel vorgenommen für das Saisonziel Europa-League-Qualifikation - die 96er wirkten in ihrem 46. Pflichtspiel dieser Spielzeit aber die erste halbe Stunde lang körperlich und mental wie gelähmt.

Wolfsburg, mit immerhin 15 Begegnungen weniger in den Knochen, begann dann auch wesentlich präsenter, aggressiver und entwickelte auch ohne den verletzten Patrick Helmes mehr Zug zum Tor. 96-Schlussmann Ron-Robert Zieler musste gleich zweimal in höchster Not retten. Nach einem Schuss von Ricardo Rodriguez (5.) klärte er zur Ecke, nach einer zu kurzen Rückgabe von Mario Eggimann musste er gegen Wolfsburgs Vieirinha Kopf und Kragen riskieren (28.).

Bei Hannover lief zunächst gar nichts zusammen. Der Kräfteverschleiß bei den Vielspielern war deutlich spürbar. In der Defensive gab es immer wieder Abstimmungsschwierigkeiten, im Mittelfeld machte sich die verletzungsbedingte Abstinenz von Dauerrenner Lars Stindl (Adduktorenprobleme) negativ bemerkbar. So fehlten im Spielaufbau Tempo, Bewegung und Präzision - die beiden Angreifer Diouf und Ya Konan hingen lange völlig in der Luft. Nach 29 Minuten gab es die ersten zaghaften Pfiffe von den Rängen.

Die Unmutsäußerungen der Fans schienen wie ein Muntermacher zu wirken. Gleich beim ersten gefährlichen Angriff der Platzherren, einem blitzsauberen Konter, hätte es beinahe geklingelt. Ya Konan setzte den Ball nach einer Hereingabe des starken Jan Schlaudraff knapp neben das Tor (34.). Fünf Minuten später scheiterte Konstantin Rausch aus aussichtsreicher Position an VfL-Keeper Diego Benaglio. Sekunden vor der Pause ging Hannover dann in Führung. Nach einem Schlaudraff-Pass schüttelte Diouf im Laufduell Felipe ab, nahm den Ball dabei klar mit dem linken Oberarm mit und verwandelte mit seinem sechsten Saisontor cool zum 1:0. Sogar Schmadtke musste in der Halbzeit zugeben, dass sein Team in dieser Szene Glück hatte.

Nach dem Wechsel verflachte die Begegnung. Von den „Wölfen“ kam nicht mehr viel. Hannover hatte sich hineingearbeitet in die Partie. Vor allem die offensive Effizienz war einmal mehr bemerkenswert. Ein toller Freistoß von Hannovers Christian Pander klatschte gegen die Latte (64.), ehe Ya Konan mit seinem fünften Saisontor schließlich alles klar machte (77.) - und das, nachdem Wolfsburgs Angreifer Mario Mandzukic im Angriff zuvor beinahe der Ausgleich gelungen war.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 58 - 42

Torschüsse: 7 - 13

gew. Zweikämpfe in %: 42,3 - 57,7

Fouls: 16 - 11

Ecken: 5 - 6

Quelle: optasports.com