Der FC St. Pauli hat seine Talfahrt in der Fußball-Bundesliga beendet, einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt aber verpasst. Der Aufsteiger erkämpfte sich nach zuvor vier Niederlagen in Serie ein 1:1 (1:0) beim VfL Wolfsburg. Allerdings wäre für die lange führenden Kiezkicker mehr drin gewesen.
Für den VfL Wolfsburg bedeutete das Unentschieden einen weiteren Rückschlag im Kampf um die Europapokalplätze. Die Niedersachsen bleiben in der Bundesliga damit gegen den FC St. Pauli weiter ohne Sieg.
Vor 28.917 Zuschauern in der ausverkauften Volkswagen Arena brachte Siebe van der Heyden den Aufsteiger in Führung (38. Minute). Mohammed Amoura gelang per Strafstoß nur noch der Ausgleich für die Wolfsburger, die damit daheim gegen das nächste Kellerkind Punkte liegen ließen. Schon gegen Kiel und Bochum hatte es jeweils nur zu einem Remis gereicht.
Mutiger Pauli-Beginn
Ungeachtet der jüngsten Rückschläge startete der FC St. Pauli mutig. Trainer Alexander Blessin setzte in der Offensive etwas überraschend auf Oladapo Afolayan und Danel Sinani anstelle von Johannes Eggestein und Elias Saad. Umstellungen, die den VfL anfangs offenbar überraschten und für einige Unruhe in der Defensive der Gastgeber sorgten.
Erst nach einer Viertelstunde bekamen die Wolfsburger die Partie besser in den Griff und durch Yannick Gerhardt zur ersten guten Chance der Partie (16.). Der Schuss des Mittelfeldspielers ging aber knapp am Pauli-Tor vorbei.
Die Niedersachsen, die wegen Krankheit auf den Bremer Doppeltorschützen Patrick Wimmer verzichten mussten, bekamen die Begegnung danach etwas besser in den Griff, leisteten sich insgesamt aber zu viele Ungenauigkeiten.
Gäste zur Pause verdient vorne
So war die Pausenführung des Aufsteigers nicht unverdient. Nach einer Ecke war van der Heyden per Kopf zur Stelle und ließ die rund 6000 mitgereisten Pauli-Fans jubeln. Es war der erste Treffer für die Kiezkicker nach zuvor vier Spielen ohne Tor.
Auch nach dem Seitenwechsel hatten die Gäste die Partie lange Zeit unter Kontrolle. Zwar feierte bei den Wolfsburgern Kapitän Maximilian Arnold nach einem Monat Verletzungspause sein Comeback, doch auch der Routinier konnte dem Spiel des VfL zunächst keine Konturen geben.
Elfmeter bringt Wolfsburg zurück
So musste schon ein Elfmeter her, um das Hasenhüttl-Team zurück ins Spiel zu bringen. Van der Heyden hielt im Strafraum völlig unnötigerweise den eingewechselten Jakub Kaminski fest. Amoura verwandelte den fälligen Strafstoß sicher.
Kurze Zeit später hätte Amoura, der in der vergangenen Saison noch unter dem jetzigen Pauli-Coach Blessin bei Royale Union St. Gilloise in Belgien spielte, Wolfsburg sogar in Führung bringen können. Doch Pauli-Torwart Nikola Vasilj parierte stark und rettete St. Pauli so den verdienten Punkt.
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