2. Spieltag Missglücktes Trapp-Comeback beim 1:2 gegen Werder
Frankfurt/Main (dpa) - Kevin Trapp war sichtlich niedergeschlagen. „Die Enttäuschung überwiegt. Wir hätten einen Punkt verdient“, sagte der Nationaltorwart und Eintracht-Rückkehrer nach dem unglücklichen 1:2 (0:1) im Bundesligaspiel gegen Werder Bremen.
„In der letzten Sekunde so ein Tor hinnehmen zu müssen, ist bitter.“ Der DFB-Pokalsieger musste sich nach dem Freistoß-Treffer von Milot Rashica in der sechsten Minute der Nachspielzeit noch geschlagen geben.
Vor 50.000 Zuschauern hatten die Hessen zuvor in Unterzahl durch Sébastien Haller (54. Minute/Foulelfmeter) die Bremer Führung durch Yuya Osaka (23.) ausgeglichen. Der Frankfurter Jetro Willems hatte nach einer Tätlichkeit in der 32. Minute die Rote Karte gesehen. „Es ist viel Erleichterung da, weil wir es uns unnötig schwer gemacht haben. Wir hatten aber auch Glück“, meinte Werder-Manager Frank Baumann.
Trapp, der am Freitag für ein Jahr vom französischen Spitzenclub Paris Saint-Germain ausgeliehen wurde, stand in Frankfurt direkt wieder in der Startelf. Der 28-Jährige hätte sich aber sicher eine erfolgreichere Blitz-Rückkehr gewünscht. Der Keeper spielte bereits von 2012 bis 2015 bei der Eintracht. Für die Hessen ist es nach dem Sieg in Freiburg ein unglücklicher Rückschlag. Den Hanseaten hingegen gelang im neunten Gastspiel endlich der erste Sieg in Frankfurt.
Der Pokalsieger war nach der überraschenden Rückkehr von Trapp und angesichts der attraktiven Europa-League-Gegner Olympique Marseille, Lazio Rom und Apollon Limassol guter Dinge in das Heimspiel gegangen. Allerdings wurde ihnen die Laune mehrfach verdorben.
Bereits in der zehnten Minute musste Innenverteidiger Carlos Salcedo verletzt vom Platz und wurde durch Evan Ndicka ersetzt. Nach einer großen Eintracht-Chance Hallers (14.) kam es für die Gastgeber knüppeldick. Einen Kopfball von Max Kruse (17.) konnte Trapp noch problemlos abfangen, doch sechs Minuten später war er bei dem Flachschuss des völlig frei stehenden Osako zum 1:0 für Bremen machtlos. Das Tor wurde mit Hilfe des Videoassistenten gegeben, der eine falsch erkannte Abseitsposition des Japaners annullierte.
Der nächste Schlag für die Eintracht folgte schnell. Nach einem Gerangel an der Seitenlinie schlug Willems (32.) Werder-Verteidiger Theodor Gebre Selassie mit der Hand ins Gesicht und wurde des Platzes verwiesen. „Er darf sich in so einer Situation nicht so hinreißen lassen“, kritisierte Eintracht-Trainer Adi Hütter den Ausraster und lobte das Team für die danach gezeigte Moral: „Die Mannschaft hat leidenschaftlich gekämpft.“
Mit nur zehn Spielern eine Stunde lang weitermachen zu müssen, erwies sich nicht als Handicap. Nach der Pause übernahmen die Hessen sogar die Initiative und bekamen einen Foulelfmeter (49.) zugesprochen. Der Bremer Torwart Jiri Pavlenka hatte Mijat Gacinovic ungestüm von den Beinen geholt und wurde dabei selbst am Kopf getroffen. Er musste durch Luca Plogmann ersetzt und in ein Krankenhaus gebracht werden. „Das Wichtigste ist, Jiri geht es besser, er hat sich nichts gebrochen“, berichtete Werder-Trainer Florian Kohfeldt.
Nach dem Ausgleich entwickelte sich weiter ein munteres Spiel, das die Gäste mit viel Glück für sich erfolgreich zu Ende brachten: In der 96. Minute verwandelte Rashica einen Freistoß aus 18 Metern. Trapp war gegen diesen Präzisionsschuss machtlos.