Fußball-Bundesliga Mainz büßt Königsklassen-Platz ein - 0:2 bei Hoffenheim

Sinsheim · Ein schneller Youngster und ein eiskalter Routinier bescheren Hoffenheim den ersten Heimsieg in diesem Jahr. Die formschwachen Mainzer drohen das greifbare Europa-Ticket leichtfertig zu verspielen.

Mainz büßt Königsklassen-Platz ein - 0:2 bei Hoffenheim
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Der FSV Mainz 05 ist erstmals seit Februar aus den Champions-League-Plätzen gerutscht und hat der TSG Hoffenheim einen Riesenschritt im Abstiegskampf ermöglicht. Das Team von Trainer Bo Henriksen verlor am 29. Spieltag mit 0:2 (0:2) bei den Kraichgauern und ist nun bereits seit vier Bundesliga-Partien sieglos.

Vor 30.150 Zuschauern erzielte der kroatische Routinier Andrej Kramaric in der 4. und 32. Minute beide Tore der Hoffenheimer - jeweils auf Vorlage des exzellenten Youngsters Bazoumana Touré. Mit nun 30 Punkten hat die TSG einen riesigen Schritt in Richtung Klassenverbleib gemacht. Es war Hoffenheims erster Heimsieg seit dem Debüt von Chefcoach Christian Ilzer im November 2024.

Leipzig an Mainz vorbei

Den Mainzern, die auf ihre Nationalspieler Jonathan Burkardt (verletzt) und Nadiem Amiri (gesperrt) verzichten mussten, scheint im Endspurt um Europa die Puste auszugehen. Nächste Woche fehlt Paul Nebel, der mit Gelb-Rot (90.+4) vom Feld musste.

RB Leipzig ist mit einem 3:2 beim VfL Wolfsburg bereits an den Rheinhessen vorbeigezogen. Im dichten Feld der Anwärter mit Gladbach, Freiburg, Dortmund und Stuttgart gibt es weiter Gefahren - so könnte Mainz das internationale Ticket noch komplett verspielen.

Dabei hatten die Gäste in Sinsheim eine rot-weiße Party geplant. Knapp 10.000 Fans hatten die rund eineinhalbstündige Auto-Anreise von Mainz in den Kraichgau angetreten. Doch ihre lautstarken Gesänge wurden schon nach dem Führungstreffer von Kramaric deutlich leiser - und brachen anschließend von beiden Fangruppen zunächst komplett ab, weil es einen medizinischen Notfall vor der Mainzer Kurve gab.

Hoffenheim vor dem Tor gnadenlos

Die Henriksen-Elf steigerte sich in der Folge zwar sportlich und hatte dank der hängenden Spitze Nikolas Veratschnig (15./25.) auch zwei nennenswerte Chancen. Wirklich gefährlich für Hoffenheim und Nationaltorhüter Oliver Baumann wurde es gegen die feldüberlegenen Mainzer aber nicht.

Die TSG hingegen zeigte das, was sie über weite Strecken dieser so verkorksten Saison komplett vermissen ließ: Effizienz. Als nach einer halben Stunde Turbo-Touré (gemessen mit knapp 34 Kilometern pro Stunde) erneut über rechts durchbrach und Kramaric in der Mitte fand, vollendete der Kroate überlegt und vorbei an Robin Zentner zum zweiten Tor. Es war die frühe Vorentscheidung.

Hartes Restprogramm für 05er

Auch nach dem Wechsel gab es kein echtes Aufbäumen der Mainzer. Zentner verhinderte gleich mehrere Male ein drittes Gegentor. Auf der anderen Seite hatte zwar auch Mainz in Person von Nelson Weiper (55.) und Kaishu Sano (67.) noch Gelegenheiten. Doch nicht mal das Anschlusstor wollte an dem herrlichen Frühlingstag gelingen.

Mainz muss im Endspurt nicht nur die eigene Formkurve, sondern auch das fordernde Restprogramm fürchten. Die 05er müssen noch gegen Meister Bayer Leverkusen, Rekordmeister FC Bayern sowie den Tabellendritten Eintracht Frankfurt antreten. Viele Patzer sind nach der Niederlage in Sinsheim nicht mehr erlaubt.

© dpa-infocom, dpa:250412-930-435170/1

(dpa)