FCK-Abstieg rückt immer näher - 0:1 gegen HSV

Kaiserslautern (dpa) - Der Optimismus in der Pfalz, auch in der kommenden Spielzeit erstklassigen Fußball zu erleben, verfliegt immer mehr. Zehn Punkte sind es bis zum rettenden Ufer. Da fällt Hoffnung schwer.

Die 2. Liga rückt für den 1. FC Kaiserslautern immer näher. „Wir machen uns nichts vor bei acht Punkten Rückstand. Es tut jedem weh, der mit dem FCK emotional verbunden ist. Keine Punkte, keine Tore und ein nicht gegebener Elfmeter, als Sahan kurz vor Schluss zu Fall kommt“, sagte Vorstandschef Stefan Kuntz nach dem 0:1 (0:1) im Abstiegs-Endspiel der Fußball-Bundesliga gegen den weiter bedrohten Hamburger SV. 18 Begegnungen ohne Sieg in Serie lassen wenig Hoffnung. „Wir sind im Moment zu schwach“, konstatierte Kuntz.

Der Bundesliga-Dino aus Hamburg stoppte vorerst den Niedergang nach zuletzt vier Niederlagen. „Wir haben gezeigt, wir können Abstiegskampf“, frohlockte Trainer Thorsten Fink. Sein Team habe kein gutes Spiel gezeigt, aber „wir waren im richtigen Moment zur Stelle“. Das war in der 29. Minute, als Marcell Jansen vor 44 745 Zuschauern das Tor des Tages gelang. „In der Vorwoche in Wolfsburg haben wir besser gespielt, aber keine Punkte mitgenommen. So ist es mir lieber. Anscheinend haben wir alles richtig gemacht“, sagte Fink, der den HSV für sechs weitere Endspiele gerüstet sieht. „Das gibt Selbstvertrauen.“

Beim FCK schwindet dagegen die Zuversicht. „Wenn das Heimspiel gegen Hoffenheim auch einen schlechten Ausgang nimmt, werden wir uns auf die 2. Liga konzentrieren“, erklärte Kuntz, der sich dann auch selbst hinterfragen will. Trainer Krassimir Balakow, der auch im zweiten Spiel nicht die Wende schaffte, will nicht aufgeben. „Die Schwäche in der Offensive bleibt. Daran müssen wir optimistisch weiterarbeiten. Hoffenheim wird unser Finale“, erklärte der Bulgare, der die Ruhe in den entscheidenden Momenten vermisste.

Mit dem noch torlosen Winterzugang Sandro Wagner versuchte Balakow, Schwung ins müde FCK-Angriffsspiel zu bringen. Mut sollten seine Spieler zeigen, schließlich hätten sie nichts mehr zu verlieren. Das Bemühen war den Pfälzern anzumerken. Sie rannten, sie kämpften, aber gefährlich ging es vor dem Hamburger Tor nicht zu. Zu viele Abspiele landeten beim Gegner, der finale Pass wollte nicht gelingen. Einen von Michael Mancienne abgefälschten Schuss von Pierre de Wit erreichte Jaroslav Drobny noch mit den Fingerspitzen (11.).

Fink hatte unter der Woche die Zügel angezogen und auch vor körperlichem Einsatz nicht zurückgeschreckt. „Ich kann nicht immer lieb sein“, erklärte Fink den Kabinenverweis des Nachwuchsspielers Muhamed Besic. Erst nach gut 20 Minuten wurde das Spiel der Hanseaten nach vorn ein wenig besser, auch wenn zu viele Ungenauigkeiten den Aufbau störten. Die erste Unsicherheit der Lauterer nutzten sie. Dennis Aogo durfte ungehindert flanken, Gojko Kacar auf Ivo Ilicevic weiterleiten. Den Schuss des Ex-Pfälzers wehrte Anthar Yahia mit der Hand ab, im Nachschuss war Jansen aber erfolgreich.

Mit einem gellenden Pfeifkonzert schlichen die FCK-Profis in die Kabine. Das ihnen in der Woche vom neuen Coach vermittelte Selbstvertrauen war ihnen längst abhandengekommen. Kampflos aber wollten sie sich nicht ergeben. Nachdem Mladen Petric an FCK-Torhüter Tobias Sippel gescheitert war (47.), hatte Olcay Sahan auf der Gegenseite den Ausgleich auf dem Fuß. Wieder war Drobny zur Stelle (54.). Der HSV spielte nicht entschlossen genug auf das zweite Tor. Ilicevic traf die Latte (63.). Das gab den Lauterern die Chance zu vielversprechenden Angriffen. Sie drängten den Gegner in die eigene Hälfte zurück, doch die Unentschlossenheit blieb. Die beste Möglichkeit vergab Wagner (72.).

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 53,2 - 46,8

Torschüsse: 18 - 12

gew. Zweikämpfe in %: 36,3 - 63,7

Fouls: 24 - 14

Ecken: 10 - 5

Quelle: optasports.com