Höhere Ziele der Eintracht Frankfurt dämpft Kölner Hoffnungen im Abstiegskampf

Frankfurt/Main (dpa) - Nach dem souveränen 4:2 (1:0)-Erfolg gegen den Tabellenletzten 1. FC Köln gaben die Verantwortlichen von Eintracht Frankfurt ihre öffentliche Zurückhaltung auf und deuteten erstmals höhere Ziele an.

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„Wir stehen hervorragend da und haben sowohl im Pokal als auch in der Bundesliga die Möglichkeit, für Furore zu sorgen“, sagte Eintracht-Sportdirektor Bruno Hübner. „Die Mannschaft wird alles daran setzen, aus der guten Saison eine super Saison zu machen.“

Drei Tage nach dem Einzug ins Pokal-Halbfinale durch ein 3:0 gegen den FSV Mainz 05 lieferten die Hessen erneut einen überzeugenden Auftritt ab und verdarben dem FC die Karnevalsstimmung sowie Manager Armin Veh die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte.

Vor 47.700 Zuschauern trafen Ante Rebic in der 15. Minute, Marco Russ (59.), Simon Falette (65.) und Marius Wolf (67.) für die Eintracht, die erstmals in der Ära von Trainer Niko Kovac mehr als drei Treffer in einem Bundesligaspiel erzielte und mit 36 Punkten vorübergehend sogar auf einen Champions-League-Rang kletterte. Für die Kölner, die mit 13 Zählern Letzter bleiben, traf Simon Terodde (57./Foulelfmeter, 74.) doppelt. „Zum Glück haben die anderen Teams im Tabellenkeller auch nicht gepunktet“, stellte FC-Trainer Stefan Ruthenbeck fest.

Das war aber der einzige positive Aspekt aus Sicht der Kölner, die sich über weite Phasen des Spiels wie ein Absteiger präsentierten. „In der ersten Halbzeit hatten wir den falschen Plan, da waren wir zu passiv“, räumte Ruthenbeck ein. „Nach dem 1:1 haben nicht gut verteidigt. Das war bitter.“

Beflügelt vom souveränen Einzug ins Pokal-Halbfinale unter der Woche riss die Eintracht sofort die Initiative an sich und nutzte gleich die erste Möglichkeit gegen die zu defensiv eingestellten Gäste. Luka Jovic wurde auf dem Flügel freigespielt, die flache Hereingabe des für Sebastien Haller in die Startelf gerückten Stürmers drückte Rebic aus Nahdistanz über die Linie.

Nur drei Minuten später hatte Timothy Chandler das 2:0 auf dem Fuß, doch sein Volleyschuss landete am Pfosten. Frankfurt verwaltete die Führung bis zur Pause problemlos und machte nach dem Wechsel wieder mehr Dampf. Doch im letzten Drittel fehlte zunächst die nötige Präzision.

Das rächte sich schnell, als Schiedsrichter Daniel Siebert nach einem Foul von Makoto Hasebe an Terodde den Videobeweis nutzte und auf Elfmeter entschied, den der Gefoulte sicher verwandelte. Die Eintracht schüttelte sich aber nur kurz und schlug 120 Sekunden später eiskalt zurück. Nach einem Freistoß von Marius Wolf traf Russ mit einem Kopfball zur erneuten Führung.

Nach dem Doppelschlag von Falette und Wolf Mitte der zweiten Halbzeit war die Partie entschieden. „Der Sieg war absolut verdient, auch in der Höhe. Die Mannschaft hat eine richtig gute Einstellung und körperliche Präsenz gezeigt“, lobte Eintracht-Trainer Kovac.