Hannover bejubelt Platz vier: „Tolle Saison“
Hannover (dpa) - Mit einer Stadion-Party hat Hannover 96 Rang vier gefeiert - die beste Platzierung in der Geschichte des Vereins. Unmittelbar nach dem 3:1-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg begannen die Feierlichkeiten mit der Rockband „Fury in the Slaughterhouse“.
Das niedersächsische Überraschungsteam krönte die Rekord-Saison mit den Toren von Karim Haggui (30. Minute), Konstantin Rausch (60.) und Didier Ya Konan (78./Foulelfmeter). Die Nürnberger, für die der Debütant Julian Wießmeier (25.) die Führung erzielt hatte, bleiben trotz der Niederlage auf Platz sechs.
„So eine tolle Saison habe ich noch nicht erlebt“, jubelte Rausch. „Es wäre bitter gewesen, wenn wir den auf den fünften Platz abgerutscht wären.“ Danach lief der Mittelfeldspieler wieder auf den Rasen und feierte mit seinen Kollegen. Clubchef Martin Kind grinste glücklich und sagte zur Party nur: „Ist okay.“
Nach zuletzt zwei Niederlagen zeigten die Hannoveraner eine Stunde lang eine ihrer schwächeren Leistungen. Zum Abschluss der unerwartet erfolgreichen Saison ging den Gastgebern offensichtlich die Luft aus, auch wenn es noch ein Happy End gab. Viele Fehlpässe bestimmten das 96-Spiel. Die flotten Angriffe, die Hannover in dieser Spielzeit des öfteren vortrug, waren am 34. Spieltag nur in Ansätzen und spät zu sehen. Nach dem Spiel interessierte das aber keinen mehr, auch für die Nürnberger gab es einen kleinen Imbiss.
Das defensive Mittelfeld mit Sergio Pinto und Altin Lala für den zunächst pausierenden Manuel Schmiedebach, der wegen Wadenproblemen während der Woche kaum trainiert hatte, machte zu wenig Druck. Ballverluste verhinderten häufiger das schnelle Umschalten, das erst mit der späten Führung im Rücken besser gelang.
Im Sturm spielte Didier Ya Konan wieder einmal zu eigensinnig und traf nur per Elfmeter. Jan Schlaudraff, der für den verletzten Mohamed Abdellaoue (Rückenschmerzen) an Ya Konans Seite stürmte, konnte sich zu selten durchsetzen. Kein Wunder, dass in Haggui ein Abwehrspieler nach Freistoß von Konstantin Rausch den Ausgleich erzielte. Und beim zweiten Tor traf Mittelfeldspieler Rausch selber mit einem Schlenzer.
Nürnbergs Coach Dieter Hecking, zu Beginn der vergangenen Saison noch Trainer der Gästemannschaft, sah lange Zeit einen ordentlichen Abschluss seiner Mannschaft. Obwohl es für den „Club“ um nichts mehr ging, zeigten die meisten Nürnberger mehr als eine Halbzeit lang eine engagierte Vorstellung. „Die erste Halbzeit war in Ordnung“, kommentierte Nürnbergs Timothy Chandler: „Später haben wir die taktische Ordnung verloren.“
Eine ordentliche Partie machte Mittelfeldspieler Julian Wießmeier bei seinem Profidebüt. Der 18 Jahre alte A-Jugendspieler spielte für Ilkay Gündogan und bewies sein Talent besonders bei seinem Tor, einem feinen Heber nach Pass von Christian Eigler. Allerdings fehlt dem Nachwuchsmann ein bisschen die Kraft.
Neben Wießmeier wurden auch Per Nilsson oder Marvin Plattenhardt mit ihren Einsätzen in dem für die Nürnberger bedeutungslosen Spiel belohnt. Trotz des Umbaus ließ die Gäste-Abwehr, in der Andreas Wolf und Javier Pinola fehlten, zunächst wenige Chancen der 96er zu. Erst in der Schlussphase wackelte die Defensive.
Im Angriff brachte der „Club“ wenig zustande. Der früh verletzte Julian Schieber konnte sich in den 17 Minuten ebenso selten durchsetzen wie anschließend Christian Eigler. Die beste Chance vergab Robert Mak (55.)