Hertha-Heimflaute hält an: 1:1 gegen Hoffenheim

Berlin (dpa) - Hertha BSC bleibt der höflichste Gastgeber der Fußball-Bundesliga in diesem Jahr und hat 2014 auch im sechsten Anlauf nicht den ersten Heimsieg eingefahren.

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Das 1:1 (1:1) gegen 1899 Hoffenheim war insgesamt schon das siebte sieglose Spiel in Serie, aber zumindest der erste Punktgewinn nach zuvor vier Niederlagen. Sami Allagui (11.) brachte die Berliner in Führung, Eugen Polanski (30.) glich für Hoffenheim vor 43 874 Fans aus. „Besser als gar nichts“, kommentierte Herthas Per Skjelbred das Remis. „Wir wollten drei Punkte und haben alles versucht, aber Hoffenheim ist eine gute Mannschaft.“

Beide Clubs bleiben mit jeweils 37 Punkten auf den Rängen neun und zehn im Tabellen-Mittelfeld. Die Hoffenheimer, die nun schon vier Spiele nacheinander unbezwungen sind, mussten den einen Punkt teuer bezahlen. Torhüter Koen Casteels erlitt bei einer Rettungsaktion einen Schienbeinbruch und wurde anschließend in einem Berliner Krankenhaus operiert.

„Das Spiel war sehr kampfbetont. Wir haben zu wenig Fußball gespielt“, erklärte Teamkollege Polanski. „Mit ein bisschen Glück hätten wir gewinnen können, mit ein bisschen Pech auch verlieren.“

Schon früh kassierten die Gäste ihr 63. Gegentor der laufenden Saison - mehr musste kein anderes Team der Liga einstecken. Skjelbred legte den Ball mit dem Kopf vor, Allagui schüttelte Verteidiger Jannik Vestergaard ab und schlenzte mit rechts überlegt zu seinem achten Saisontor ins lange Eck. „Vom Engagement war das über 90 Minuten sehr gut. Wir haben bis zur letzten Sekunde daran geglaubt, aber uns hat auch ein bisschen das Glück gefehlt“, sagte Allagui nach dem Abpfiff.

Nach einer Negativserie von nur zwei Punkten aus den letzten sechs Spielen hatte sich Hertha-Coach Jos Luhukay für eine offensivere Aufstellung entschieden. Hinter Adrian Ramos versuchten Allagui, Ronny und Änis Ben-Hatira von Beginn an, mit schnellem Spiel nach vorn die bekannten Defensivschwächen der Gäste zu nutzen.

Die Hoffenheimer agierten nach dem frühen Rückstand selbst offensiv. Zunächst traf Tobias Strobl nur das Außennetz, als sich Vestergaard im Luftduell gegen Hertha-Keeper Thomas Kraft durchgesetzt hatte (18.). Dann wurde Polanski nach Zuspiel von Kevin Volland zu spät attackiert und platzierte den Ball mit links unerreichbar für Kraft zum Ausgleich ins Berliner Tor. Es war das 64. Tor der TSG, mehr schoss bisher nur Meister FC Bayern (82). Das 64. Gegentor verhinderte der ins Tor zurückgekehrte Casteels bei einem Hertha-Konter gegen Ramos und Allagui (45.).

Der Torschütze kam freistehend kurz nach dem Wechsel nicht an eine Eingabe von Ben-Hatira heran, weil Torjäger Ramos den Ball zuvor berührte (48.). Danach tat sich in der mittelmäßigen Partie längere Zeit nichts mehr. Luhukay brachte in Alexander Baumjohann für Verteidiger John Anthony Brooks einen weiteren Kreativspieler. Den Treffer erzielte stattdessen beinahe der Ex-Herthaner Sejad Salihovic (68.), verzog aber aus bester Position mit seinem linken Fuß.

Casteels verletzte sich kurz darauf nach einer Abwehraktion gegen Ramos außerhalb des Strafraums schwer. Dafür gab Alexander Stolz sein Bundesligadebüt. Ramos hätte drei Minuten vor Ende die Heimflaute beenden können, scheiterte aber an Stolz. Hertha-Keeper Kraft rettete bei der letzten Aktion des Spiels sogar noch den Punktgewinn, als er einen Freistoß von Volland parierte. „Wir hätten den Sieg verdient gehabt“, meinte Kraft trotzdem.

Die Spieldaten:

Ballbesitz in %: 45,4 - 54,6

Torschüsse: 11 - 11

gew. Zweikämpfe in %: 46 - 54

Fouls: 19 - 17

Ecken: 3 - 4

Quelle: optasports.com