HSV verliert 0:1 gegen Wolfsburg - trotzdem gerettet

Hamburg (dpa) - Das hatte sich der Hamburger SV ganz anders vorgestellt. Trotz einer Niederlage gegen den VfL Wolfsburg sicherten sich die Hanseaten vorzeitig den Klassenverbleib, wurden von ihren Fans aber massiv ausgepfiffen.

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Der HSV verlor mit 0:1 (0:0), vermied dank der Stuttgarter Niederlage gegen Mainz aber die dritte Relegations-Teilnahme in Serie. „Uns hat der letzte Punch gefehlt“, monierte Trainer Bruno Labbadia, der sich gern mit einem Heimsieg von den Anhängern aus der Spielzeit verabschiedet hätte.

Nach der verpassten Europapokal-Qualifikation bewiesen die Wolfsburger Moral und beendeten nach drei Niederlagen in der Fußball-Bundesliga ihre Negativserie. Luiz Gustavo traf nach 73 Minuten für den VfL. Dennoch bleibt die Saison für den Champions-League-Viertelfinalisten ohne den Sprung ins internationale Geschäft verkorkst. „Man hat schon gesehen, dass die Sicherheit nach sieben Spielen ohne Sieg nicht groß war. Aber wir haben uns stabilisiert, mit der zweiten Halbzeit bin ich absolut einverstanden“, sagte Wolfsburgs Coach Dieter Hecking.

Jaroslav Drobny stand im mit 57 000 Zuschauern ausverkauften Volkspark erneut für den an der Hüfte verletzten HSV-Stammkeeper René Adler zwischen den Pfosten - womöglich sein letzter Heimauftritt für die Hanseaten. Gehandelt wird Darmstadts Keeper Christian Mathenia als möglicher Nachfolger des 36-jährigen Tschechen, der nicht so sicher wie zuletzt agierte.

Die Offensivkräfte Michael Gregoritsch und Pierre-Michel Lasogga kehrten nach Gelbsperren zurück und kurbelten das Offensivspiel zu Beginn an. Gregoritsch (13. Minute) vergab die erste Möglichkeit, als er einen guten Eckball von Aaron Hunt über die Latte köpfte.

Bei den Gästen, die sich zuletzt in ein Trainingslager am Chiemsee zurückgezogen hatten, wirbelte Trainer Dieter Hecking die Startformation nach dem 1:5 gegen Dortmund durcheinander. Koen Casteels kam für Stammkeeper Diego Benaglio, Dante für Robin Knoche, Paul Seguin für Daniel Caligiuri, Vieirinha für Josuha Guilavogui und Max Kruse für Bas Dost.

Die Veränderungen gaben dem zuletzt so schwachen Team aber zunächst keinen Energie-Schub: Der HSV drückte von Beginn an, die Niedersachsen leisteten sich viele Abspielfehler bei ihren überschaubaren Angriffen. Erst nach einer halben Stunde schalteten die Gäste die HSV-Abwehr aus, nach Vorlage von Marcel Schäfer verpasste Kruse aber knapp.

Nach der Aktion wurden die „Wölfe“ aktiver, der HSV bekam Probleme. Drobny konnte einen Freistoß von Naldo (44.) aus 28 Metern nicht festhalten, den Abpraller nutzte Christian Träsch aber nicht. Drobny rettete erneut gegen Maximilian Arnold (62./71.) aus Kurzdistanz.

Weil die Begegnung beim HSV ganz im Zeichen des noch nicht abgewendeten Abstiegskampfes stand, wurden vor Anpfiff keine Profis verabschiedet. Erst hinterher dankte der HSV den Stürmern Ivica Olic und Artjoms Rudnevs für ihre Zeit an der Elbe. Labbadia schenkte Olic sogar den ersten Rückrundeneinsatz, als er den Kroaten nach 64 Minuten für den schwachen Lasogga brachte. Olic traf bei seiner guten Chance (67.) aber nur das Außennetz. „Es war ein schöner Moment nach der schweren Zeit“, sagte der 36-Jährige, der für den HSV 52 Mal in 142 Partien traf.

Wenig später gelang Gustavo der verdiente Siegtreffer nach Schäfer-Eckball. „Es war wichtig, das Nordderby zu gewinnen, nun wollen wir auch gegen Stuttgart siegen“, sagte Caligiuri.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 44,6 - 55,4

Torschüsse: 5 - 11

gew. Zweikämpfe in %: 48,2 - 51,8

Fouls: 18 - 10

Ecken: 5 - 4

Quelle: optasports.com