Sogar Dortmund geschlagen: SGE kurz vor dem großen Ziel

Frankfurt/Main (dpa) - Nach dem Schlusspfiff begann in der Frankfurter Arena eine Feier, als sei der Nicht-Abstieg bereits perfekt. Die Spieler der Eintracht fielen sich nach ihrem 1:0 (1:0)-Sieg gegen Borussia Dortmund jubelnd in die Arme.

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Die gesamte Trainerbank bildete ein einziges Freudenknäuel. Auf den Tribünen sangen die Fans bereits: „Nie mehr Zweite Liga.“

Nur Trainer Niko Kovac erinnerte später alle noch einmal daran, dass die Eintracht nach ihrem dritten Sieg in Serie zwar kurz vor dem noch vor drei Wochen kaum für möglichen Verbleib in der Fußball-Bundesliga steht. Endgültig gerettet ist der Tabellen-15. aber noch nicht. „Wir sind auf einem guten Weg, aber die letzte Schlacht muss noch geschlagen werden“, meinte der Coach.

Am letzten Spieltag müssen die Frankfurter nun ausgerechnet bei ihrem direkten Konkurrenten Werder Bremen antreten. Als Tabellen-15. hat die Eintracht jetzt einen Punkt Vorsprung auf die Bremer sowie drei Punkt und sechs Tore Abstand auf den VfB Stuttgart auf dem ersten Abstiegsplatz. Selbst ein Unentschieden im Weserstadion würde schon reichen, um nicht einmal mehr in die Relegation zu müssen. Sollten die Hessen allerdings klar verlieren und die schwer angeschlagenen Stuttgarter wie auch immer deutlich in Wolfsburg gewinnen, wäre die Eintracht am Ende doch noch direkt abgestiegen.

Damit rechnet aber selbst der notorisch vorsichtige und ewig mahnende Heribert Bruchhagen nicht mehr. „Wir sind alle sehr, sehr erleichtert“, sagte er nach seinem letzten Heimspiel als Vorstandsvorsitzender der SGE. „Wir sind jetzt in einer Situation, in der uns im schlechtesten Fall die Relegation droht. Das ist etwas, auf das wir vor drei Wochen nicht einmal zu hoffen gewagt hätten.“

Wie schon beim wichtigen 2:1-Sieg in Darmstadt erzielte Stefan Aigner das entscheidende Tor. Der offensive Mittelfeldspieler traf bereits in der 14. Minute mit einem sehenswerten Kopfball.

Die Eintracht hatte sehr mutig und energisch begonnen, stellte sich nach diesem Treffer aber fast 80 Minuten lang nur noch hinten rein. „Wir hätten heute auch mit fliegenden Fahnen untergehen können, aber das wollten wir nicht“, erklärte Kovac hinterher den zeitweise aus neun Spielern bestehenden Frankfurter Abwehrriegel. „Von zehn Spielen gegen den BVB gewinnen wir maximal eines. Das war heute - und das musste es heute auch sein.“

Die Dortmunder hatten vor dem Spiel sogar noch die theoretische Chance, deutscher Meister zu werden. Die war mit der frühen Führung des FC Bayern München in Ingolstadt aber auch schnell dahin. Aus seiner drückenden Überlegenheit machte der BVB in Frankfurt viel zu wenig. Eine Chance für Pierre-Emerick Aubameyang (24.) und ein zu Unrecht nicht gegebenes Tor von Mats Hummels (45.) - gefährlicher wurde es nicht. „So etwas kann passieren, ist passiert. Glücklich sind wir darüber aber nicht“, sagte Trainer Thomas Tuchel.

Die Borussia konzentriert sich nun auf das Pokalfinale gegen den FC Bayern und die Eintracht auf ihr Saisonfinale in Bremen. „Wir stehen jetzt auf einem Nicht-Abstiegsplatz. Den wollen wir mit allem, was wir haben, verteidigen“, sagte Abwehrspieler Marco Russ. „Wenn wir so weitermachen wie in den letzten drei Wochen, dann werden wir das schaffen. Wir glauben an uns.“

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 15,5 - 84,5

Torschüsse: 6 - 13

gew. Zweikämpfe in %: 39,4 - 60,6

Fouls: 20 - 12

Ecken: 3 - 5

Quelle: optasports.com