33. Spieltag Leverkusen hakt Champions League noch nicht ab

Bremen (dpa) - Punkt gewonnen, oder zwei Zähler verloren? So ganz sicher waren sie sich bei Bayer Leverkusen nach dem torlosen Remis bei Werder Bremen nicht.

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Die Einen ärgerten sich darüber, dass sie die Patzer der Konkurrenz aus Dortmund und Hoffenheim nicht nutzen konnten. Die Anderen sahen den Punkt bei den heimstarken Bremern durchaus als Schritt in die richtige Richtung auf dem Weg in die Champions League. „Wir müssen jetzt nächste Woche gegen Hannover unsere Hausaufgaben machen und dann schauen wir mal, wofür es reicht“, sagte Sportchef Rudi Völler.

Punktgleich mit Hoffenheim gehen die Rheinländer in den letzten Spieltag, an dem die Kraichgauer auf Borussia Dortmund treffen. Der BVB hat die Teilnahme an der Fußball-Königsklasse nach der völlig unerwarteten Heimniederlage gegen den FSV Mainz 05 ebenfalls noch nicht sicher und muss daher in Hoffenheim noch einmal alles geben. Weshalb Völler sogar zufrieden die Heimreise antrat. „Unsere Situation ist besser als zuvor. Wenn wir alle drei gewonnen hätten, sähe es schlechter für uns aus.“

Immerhin hat Bayer die Teilnahme an der Europa League bereits sicher, womit das ausgegebene Saisonziel schon erreicht ist. Dennoch wäre das Verpassen der Champions League wohl eine Enttäuschung, lagen die Rheinländer doch lange Zeit auf Königsklassen-Kurs.

Doch wie schon in den Wochen zuvor fehlte es dem Team von Trainer Heiko Herrlich auch in Bremen an der nötigen Durchschlagskraft in der Offensive. Zwar trat Bayer anfangs selbstbewusst auf und bestimmte in der ersten Halbzeit das Geschehen. Doch richtige Großchancen gab es für die Gäste kaum. Die beste Gelegenheit vergab Julian Brandt nach etwas mehr als einer halben Stunde, als der Nationalspieler mit einem Fallrückzieher an Werder-Torwart Jiri Pavlenka. Die größte Chance des Spiels vergab aber Kai Havertz kurz nach der Pause. Nach einem Patzer von Pavlenka hämmerte der 18-Jährige den Ball über das Bremer Tor. Doch insgesamt kam von den Rheinländern zu wenig, weshalb die Stimmungslage auf der Rückreise gemischt war.

Bei den Bremern war man dagegen sehr zufrieden. Zum einen blieben die Hanseaten durch das 0:0 in der kompletten Rückrunde daheim unter Trainer Florian Kohfeldt ungeschlagen. „Das war uns sehr wichtig“, sagte der Werder-Coach. Zum anderen bereiteten die Bremer ihrem Kapitän Zlatan Junuzovic einen stimmungsvollen Abschied. „Schöner hätte es nicht sein können“, sagte der Österreicher, der Bremen nach sechseinhalb Jahren verlassen wird. Wohin es ihn zieht, will der Mittelfeldspieler in der kommenden Woche verkünden.

Junuzovic lief mit seinem 20 Monate alten Sohn Clemens ins ausverkaufte Weserstadion ein und durfte danach eine Halbzeit lang sogar noch auf seiner Lieblinsposition im zentralen Mittelfeld agieren. „Das hatte er sich verdient“, sagte Kohfeldt, der sich auch ohne Junuzovic auf die neue Saison freut. „Ich kann es kaum erwarten, in der neuen Spielzeit hier wieder ins Stadion einzulaufen.“